Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2024/25
In der Hauptversammlung der voestalpine AG am 3. Juli 2024 wurden die Kapitalvertreter:innen im Aufsichtsrat neu gewählt, unmittelbar im Anschluss daran erfolgte seine Neukonstituierung:
Kapitalvertreter:innen bis 3. Juli 2024
- Dr. Wolfgang Eder (Vorsitzender)
- Dr. Heinrich Schaller (stv. Vorsitzender)
- KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA (Vorsitzender des Prüfungsausschusses)
- Mag. Ingrid Jörg
- Dr. Florian Khol
- Mag. Maria Kubitschek
- Prof. Elisabeth Stadler
Kapitalvertreter:innen ab 3. Juli 2024
- Dr. Wolfgang Eder (Vorsitzender)
- Dr. Heinrich Schaller (stv. Vorsitzender)
- KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA (Vorsitzender des Prüfungsausschusses)
- Martin Hetzer Ph.D.
- Mag. Ingrid Jörg
- Dr. Florian Khol
- Mag. Maria Kubitschek
- Prof. Elisabeth Stadler
Arbeitnehmervertreter:innen
- Sandra Fritz
- Josef Gritz (bis 30. Juni 2024)
- Manfred Hippold (ab 1. Mai 2025)
- Reinhard Lang (ab 2. Oktober 2024)
- Hans-Karl Schaller (bis 30. April 2025)
- Gerhard Scheidreiter
Arbeitnehmervertreter:innen ab 1. Mai 2025
- Sandra Fritz
- Manfred Hippold
- Reinhard Lang
- Gerhard Scheidreiter
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben im Rahmen von acht Plenarsitzungen, drei Sitzungen des Prüfungsausschusses, sechs Sitzungen des Präsidialausschusses und einer Sitzung des Vergütungsausschusses wahrgenommen. In den Plenar- und Prüfungsausschusssitzungen hat der Vorstand über die Lage der Gesellschaft sowie die operative Entwicklung der voestalpine AG und ihrer Divisionen einschließlich der finanziellen Gebarung schriftlich und mündlich umfassend Auskunft erteilt.
In seinen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2024/25 neben diesen laufenden Berichten insbesondere mit der Vergütungspolitik für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, der Vorbereitung der Neuwahl des Aufsichtsrates anlässlich der Hauptversammlung 2024, dem Verkauf des Geschäftsbetriebs der Buderus Edelstahl GmbH (Wetzlar, Deutschland), der Neuordnung der Automotive-Komponentenfertigung in Deutschland und dem Review der Strategie 2030+, einschließlich der Transformation der Metallurgie bis zum Abschluss der Dekarbonisierung sowie dem Ausbau der Kreislaufwirtschaft auf Basis nachhaltiger – insbesondere schrottbasierter – Recyclingmodelle. Nicht zuletzt waren die Sitzungen des Aufsichtsrates in hohem Maße auch geprägt durch die Berichterstattung des Vorstandes über den jeweiligen Umsetzungsstand der Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Stahlerzeugung („greentec steel“) an den Standorten Linz, Österreich, und Donawitz, Österreich.
Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich in erster Linie mit der Vorbereitung und Prüfung des Konzern- und Einzelabschlusses der voestalpine AG, der Frage der Unabhängigkeit der Abschlussprüferin sowie mit Themen – aber auch der Weiterentwicklung – des Internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und der Internen Revision. Gegenstand seiner drei Sitzungen im Geschäftsjahr 2024/25 war auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Aufarbeitung von bei einer deutschen Konzerngesellschaft der Metal Forming Division bewusst durchgeführten, ergebnisverbessernden Fehlbuchungen, die im Februar 2024 festgestellt wurden (für weitere Details zu diesen Fehlbuchungen siehe nichtfinanzielle Erklärung/Nachhaltigkeitsbericht 2024/25 Kapitel G1-4 – Korruptions- oder Bestechungsfälle).
Der Prüfungsausschuss hat sich zudem mit den Vorgaben der Richtlinie (EU) 2022/2464 hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, der sogenanntenCorporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), und mit der Vorbereitung und Prüfung der konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung der voestalpine AG auseinandergesetzt. Ausgelöst durch diese erweiterten Berichterstattungsvorschriften befassten sich die Mitglieder des Aufsichtsrates in einer gesonderten Sitzung mit den ihnen aus der Umsetzung der CSRD erwachsenden Pflichten. Gegenstand dieser Sitzung war auch die konkrete Implementierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung im voestalpine-Konzern.
Der Präsidialausschuss befasste sich neben Vertragsangelegenheiten der Mitglieder des Vorstandes insbesondere mit dem die Vergütungspolitik für die Mitglieder des Aufsichtsrates betreffenden Vorschlag zur Vorlage an den Aufsichtsrat und in weiterer Folge an die Hauptversammlung 2024 sowie in seiner Funktion als Nominierungsausschuss mit dem Beschlussvorschlag zur Neuwahl des Aufsichtsrates ebenfalls anlässlich der Hauptversammlung 2024.
Der Vergütungsausschuss erarbeitete einen die Vergütungspolitik für die Mitglieder des Vorstandes betreffenden Vorschlag zur Vorlage an den Aufsichtsrat und in weiterer Folge an die Hauptversammlung der voestalpine AG am 3. Juli 2024.
Zu Details der Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse wird auf den Konsolidierten Corporate Governance-Bericht 2024/25 verwiesen.
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. März 2025 wurden von der in der Hauptversammlung am 3. Juli 2024 gewählten Abschlussprüferin, der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, geprüft. Vertreter:innen der Abschlussprüferin nahmen an allen drei Sitzungen des Prüfungsausschusses teil und standen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt und ergeben, dass der Jahresabschluss sowie der gemäß § 245a UGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Die Abschlussprüferin hat sowohl für den Jahresabschluss als auch für den Konzernabschluss einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt und bestätigt, dass der Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss und der Konzernlagebericht im Einklang mit dem Konzernabschluss steht.
Die im Lagebericht enthaltene konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung 2024/25 wurde von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, geprüft. Auf Basis der Prüfungshandlungen sind ebenfalls keine Sachverhalte bekannt geworden, die zu der Annahme veranlassen, dass die Erklärung der voestalpine AG in wesentlichen Belangen nicht mit den gesetzlichen Vorschriften und den Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung übereinstimmt.
Nach vorhergehender Befassung des Prüfungsausschusses hat der Aufsichtsrat am 3. Juni 2025 den Jahresabschluss zum 31. März 2025 geprüft und gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt. Der Aufsichtsrat hat zudem nach vorheriger Befassung des Prüfungsausschusses den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht, den Konsolidierten Corporate Governance-Bericht und die konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung jeweils des Geschäftsjahres 2024/25 geprüft und genehmigt. Die Prüfungen durch den Aufsichtsrat haben zu keinen Beanstandungen geführt.
Der Konsolidierte Corporate Governance-Bericht 2024/25 wurde ebenfalls von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, im Rahmen der jährlich durchgeführten externen Evaluierung der Einhaltung des Corporate Governance Kodex durch die voestalpine AG geprüft. Bei dieser Prüfung wurden keine Sachverhalte bekannt, die zu der Annahme veranlassen, dass der Konsolidierte Corporate Governance-Bericht der Gesellschaft in wesentlichen Belangen nicht mit dem Corporate Governance Kodex übereinstimmt. Die Prüfung der Einhaltung der die Abschlussprüferin betreffenden C-Regeln des Kodex (Regeln 77 bis 83) erfolgte durch die Rechtsanwaltskanzlei WOLF THEISS Rechtsanwälte GmbH & Co KG. Diese Prüfung hat die Einhaltung dieser Regeln bestätigt.
Festgestellt wird, dass das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem Bilanzgewinn von 108 Mio. EUR schließt; es wird vorgeschlagen, eine Dividende von 0,60 EUR je dividendenberechtigter Aktie an die Aktionär:innen auszuschütten und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Auch die voestalpine AG kann sich dem aktuell sowohl politisch als auch wirtschaftlich extrem herausfordernden Umfeld nicht entziehen. Und dennoch – dank des unermüdlichen Einsatzes von 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit unter Führung eines engagierten Managementteams, dank Kundinnen und Kunden, die Technologieführerschaft, Qualität und Partnerschaft schätzen, sowie last but not least dank Aktionärinnen und Aktionären die zu ihrem Unternehmen stehen, ist die Zukunft des Konzerns nicht durch Risiken, sondern durch Chancen geprägt.
Der Aufsichtsrat
Dr. Wolfgang Eder e. h.
(Vorsitzender)
Linz, am 3. Juni 2025