C. Konsolidierung

C. Konsolidierung

C.1. KONSOLIDIERUNGS­METHODEN

TOCHTERUNTERNEHMEN

Der Konsolidierungskreis wird nach den Bestimmungen der IFRS festgelegt. Der Konzernabschluss des voestalpine-Konzerns umfasst neben der voestalpine AG als Mutterunternehmen auch die von ihr beherrschten Tochterunternehmen. Die Jahresabschlüsse aller vollkonsolidierten Gesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum 31. März aufgestellt. Beherrschte Unternehmen, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind alleine und in Summe unwesentlich. Die Tochterunternehmen sind in der Anlage zum Anhang „Beteiligungen“ angeführt.

Tochterunternehmen sind Gesellschaften, welche vom Konzern beherrscht werden. Beherrschung besteht, wenn der voestalpine-Konzern Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann, schwankenden Renditen aus der Beteiligung ausgesetzt ist und die Renditen aufgrund der Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann. Die Jahresabschlüsse von Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch den Konzern endet, einbezogen.

Bei Erstkonsolidierungen werden die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Betrag, um welchen der geleistete Erwerbspreis für den Unternehmenszusammenschluss das neubewertete Nettovermögen übersteigt, wird als Firmenwert angesetzt. Sind die Anschaffungskosten niedriger als das Nettovermögen, so wird die Differenz nach nochmaliger Überprüfung der Kaufpreisallokation erfolgswirksam in der Erwerbsperiode erfasst. Die auf die nicht beherrschenden Gesellschafter entfallenden stillen Reserven bzw. Lasten werden ebenfalls aufgedeckt.

Im voestalpine-Konzern findet die Partial-Goodwill-Methode Anwendung. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden im Erwerbszeitpunkt demgemäß zum entsprechenden Anteil des neubewerteten Nettovermögens ohne Berücksichtigung eines anteiligen Firmenwerts angesetzt. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden in der Konzernbilanz separat vom Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgewiesen. Der den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnende Anteil am Ergebnis nach Steuern und dem Gesamtergebnis der Periode wird in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

Die weitere Einbeziehung von akquirierten Gesellschaften in den Konzernabschluss erfolgt unter Fortführung der gemäß IFRS 3 zum Erwerbsstichtag ermittelten beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden unter Berücksichtigung der entsprechenden Abschreibungen. Der Bilanzwert der nicht beherrschenden Anteile bestimmt sich nach den fortgeführten Fair Values der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden.

Alle konzerninternen Zwischenergebnisse, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen werden eliminiert.

Eigenkapitaltransaktionen mit nicht beherrschenden Gesellschaftern unter aufrechter Beherrschung werden als Transaktion zwischen Eigentümer:innen behandelt. Differenzen zwischen den geleisteten Zahlungen für übertragene Anteile und dem anteiligen Buchwert der nicht beherrschenden Anteile werden direkt im Eigenkapital erfasst.

Put-Optionen, welche nicht beherrschenden Gesellschaftern für ihre Anteile an Konzerngesellschaften eingeräumt wurden, werden mit ihrem Fair Value als Verbindlichkeit passiviert. Sofern für den Einzelfall ein Übergang der mit dem Eigentum am nicht beherrschenden Anteil verbundenen Chancen und Risiken bereits zum Zeitpunkt des Mehrheitserwerbs erfolgt ist, geht man von einem Erwerb von 100 % der Gesellschaft aus. Liegt hingegen kein Chancen- und Risikotransfer vor, werden die nicht beherrschenden Anteile weiterhin im Eigenkapital ausgewiesen. Die Verbindlichkeit wird erfolgsneutral aus den Gewinnrücklagen dotiert („double credit approach“). Die Folgebewertung der Verbindlichkeit aus der Put-Option wird erfolgswirksam vorgenommen.

Für Verbindlichkeiten offener Put-Optionen wird im Rahmen der Bewertung die Discounted Cashflow-Methode unter Beachtung der vertraglichen Höchstgrenzen angewendet. Inputfaktoren in der Discounted Cashflow-Methode sind insbesondere die Planannahmen in der Mittelfristplanung sowie der Diskontierungszins.

NACH DER EQUITY-METHODE EINBEZOGENE UNTERNEHMEN

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der voestalpine AG einbezogen. Die Anteilshöhen sind in der Anlage zum Anhang „Beteiligungen“ angeführt.

Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf welche der voestalpine-Konzern durch die Mitwirkung an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen über maßgeblichen Einfluss verfügt, wobei weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vorliegt. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Partnerunternehmen (der voestalpine-Konzern und ein:e oder mehrere Partner:innen), die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen des Unternehmens besitzen. Die Jahresabschlüsse von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode ab dem Erwerbszeitpunkt bis zum Veräußerungszeitpunkt einbezogen. Die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind in der Anlage zum Anhang „Beteiligungen“ angeführt.

Zugänge von Anteilen an, nach der Equity-Methode, einbezogenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Jene Differenz, um welche die Anschaffungskosten den Anteil am beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens des Beteiligungsunternehmens überschreitet, ist als Firmenwert im Anteilsbuchwert enthalten. Sind die Anschaffungskosten niedriger als der Anteil am beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens des Beteiligungsunternehmens, so wird die Differenz erfolgswirksam in der Erwerbsperiode erfasst. In den Folgeperioden werden die erstmalig erfassten Anschaffungskosten um den Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust unter Berücksichtigung der Fortschreibung im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckter stiller Reserven und Lasten abzüglich erhaltener Dividenden sowie um den Anteil des Konzerns am sonstigen Ergebnis und anderen Änderungen im Eigenkapital angepasst. Darüber hinaus wird bei Vorliegen eines Anhaltspunktes für eine Wertminderung der gesamte Anteilsbuchwert auf Wertminderung geprüft.

Bei nach der Equity-Methode einbezogenen Gesellschaften (assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen) wurden bei Unwesentlichkeit die lokalen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie abweichende Bilanzstichtage (siehe dazu Anlage zum Anhang „Beteiligungen“) aus zeitlichen Gründen und Aufwand-Nutzen-Überlegungen beibehalten.

SONSTIGE UNTERNEHMENSANTEILE

Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen, welche in diesem Konzernabschluss nicht vollkonsolidiert oder nach der Equity-Methode einbezogen sind, werden unter den anderen Finanzanlagen und sonstigen Unternehmensanteilen ausgewiesen. Die Bewertung dieser sonstigen Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE, VERÄUSSERUNGSGRUPPEN (DISPOSAL GROUPS) UND NICHT FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN (DISCONTINUED OPERATIONS)

Der Konzern klassifiziert langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen als zur Veräußerung gehalten, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Eine Veräußerungsgruppe wird als nicht fortgeführte Aktivitäten (aufgegebener Geschäftsbereich, Discontinued Operations) eingestuft, sobald der Unternehmensbestandteil als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird oder bereits abgegangen ist und der Unternehmensbestandteil einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig darstellt.

Die Bewertung als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte erfolgt mit dem niedrigeren Betrag aus Buchwert und Fair Value abzüglich Veräußerungskosten. In dem Umfang, in dem ein etwaiger Wertminderungsbedarf die langfristigen Vermögenswerte übersteigt, wird eine Abstockung auch anderer Vermögenswerte innerhalb der Veräußerungsgruppe vorgenommen.

Der Bilanzausweis erfolgt nach Konsolidierung gesondert in den Zeilen „Vermögenswerte zur Veräußerung gehalten bzw. aus nicht fortgeführten Aktivitäten“ und „Verbindlichkeiten zur Veräußerung gehalten bzw. aus nicht fortgeführten Aktivitäten“. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden nicht fortgeführte Aktivitäten separat von den fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen, wobei das Vorjahr entsprechend angepasst wird. Der Ausweis nicht fortgeführter Aktivitäten in der Kapitalflussrechnung erfolgt als Davon-Vermerk.

C.2. Konsolidierungs­kreisänderungen

ENTWICKLUNG KONSOLIDIERUNGSKREIS

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

Entwicklung des Konsolidierungskreises

 

 

Voll­konsolidierung

 

Equity-Methode

 

 

 

 

 

Stand am 01.04.2024

 

282

 

13

Zugänge aus Unternehmenserwerben

 

1

 

 

Änderung der Konsolidierungsmethode und Gründungen

 

 

 

 

Zugänge

 

1

 

 

Abgänge

 

 

 

 

Umgründungen

 

–4

 

 

Abgänge oder Veräußerung

 

 

 

–1

Stand am 31.03.2025

 

280

 

12

davon ausländische Gesellschaften

 

222

 

5

UNTERNEHMENSVERKÄUFE UND SONSTIGE ABGÄNGE AUS DEM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Geschäftsjahr 2024/25 wurden folgende Gesellschaften endkonsolidiert:

Endkonsolidierte Gesellschaften

Name der Gesellschaft

 

Datum der End­konsolidierung

 

 

 

Vollkonsolidierte Unternehmen

 

 

 

 

 

Umgründungen

 

 

voestalpine Bohler Welding USA Technology LLC

 

01.04.2024

Metaltec AG

 

01.04.2024

Torri Immobiliare s.r.l.

 

01.04.2024

Buderus Edelstahl GmbH

 

07.02.2025

 

 

 

Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen

 

 

 

 

 

GEORG FISCHER FITTINGS GmbH

 

16.12.2024

NICHT FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN UND VERÄUSSERUNGSGRUPPEN

Das im Vorjahr ausgewiesene Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten betraf die mit Closing vom 30. Juni 2022 veräußerte Einheit Texas, USA.

Am 14. März 2024 wurde der Verkaufsbeschluss für die Buderus Edelstahl (bestehend aus den zwei Asset CGUs Buderus Edelstahl ohne Schmiede mit den Teilbereichen Stahlwerk, Walzlinien, Gesenkschmiede und Buderus Edelstahl Schmiede bestehend aus der Freiformschmiede, welche sich im Wesentlichen mit der Herstellung von Gesenkschmiedeteilen, Werkzeugstahl, Edelbaustahl und Walzprodukten beschäftigen) im Segment High Performance Metals vom Vorstand gefasst. Der Verkauf wurde eingeleitet, da sich die Division High Performance Metals auf das Kerngeschäft von hochlegiertem Stahl konzentrieren möchte. Buderus Edelstahl mit einer Produktpalette von niedrig legiertem Stahl passte somit nicht mehr in das Portfolio.

Die Kriterien einer Klassifizierung als „zur Veräußerung gehalten“ wurden im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 erfüllt und Buderus Edelstahl wurde bis zum Abschluss des Verkaufs mit dem Closing zum Stichtag 31. Jänner 2025 vom Management als Veräußerungsgruppe eingestuft. Zum 31. März 2024 (Vergleichsperiode 2023/24) wurde eine Wertminderung in Höhe von 86,2 Mio. EUR im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst, wodurch die langfristigen Vermögenswerte vollständig abgeschrieben wurden. Darüber hinaus wurden 91,6 Mio. EUR als Wertminderung von kurzfristigen Vermögenswerten in den Umsatzkosten erfasst. Der im Rahmen der Umgliederung gemäß IFRS 5 anteilige zugeordnete Firmenwert in Höhe von 2,9 Mio. EUR wurde vollständig wertgemindert.

Zum 30. September 2024 ergab sich aufgrund der eingegangenen Binding Offers und nachfolgend geführter Kaufpreisverhandlungen ein zusätzliches Wertminderungserfordernis in Höhe von 82,6 Mio. EUR, wovon 81,0 Mio. EUR den kurzfristigen Vermögenswerten zugeordnet und in den Umsatzkosten erfasst wurden. 1,6 Mio. EUR betrafen langfristige Vermögenswerte und wurden im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst, wodurch die im laufenden Geschäftsjahr hinzugekommenen langfristigen Vermögenswerte gänzlich abgeschrieben wurden. Nach dem 30. September 2024 bis zum Closing am 31. Jänner 2025 wurden weitere 5,0 Mio. EUR Zugänge zu den langfristigen Vermögenswerten vollständig wertgemindert, wodurch im Geschäftsjahr 2024/25 insgesamt Wertminderungen in Höhe von 6,6 Mio. EUR für langfristige Vermögenswerte im sonstigen betrieblichen Aufwand und 76,0 Mio. EUR für kurzfristige Vermögenswerte in den Umsatzkosten erfasst wurden.

Am 22. Oktober 2024 konnten die Verhandlungen für den Verkauf als Asset-Deal mit der Vertragsunterzeichnung (Signing) abgeschlossen werden. Das Beteiligungsunternehmen Mutares SE & Co. KGaA übernimmt die wesentlichen betriebsnotwendigen Vermögenswerte und Schulden des Edelstahlunternehmens mit Sitz in Wetzlar, Deutschland.

Mit dem Closing der Transaktion am 31. Jänner 2025 hat die voestalpine eine Zahlung in Höhe von 47,0 Mio. EUR geleistet und die wesentlichen betriebsnotwendigen Vermögenswerte und Schulden an den Käufer übertragen. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass 6,9 Mio. EUR bei Erhalt der Strompreisförderung an die voestalpine zurückbezahlt werden. Im Ergebnis resultiert daraus ein negativer Kaufpreis von 40,1 Mio. EUR.

Die folgende Tabelle zeigt die Hauptgruppen der im Rahmen eines Asset-Deals abgegangenen Vermögenswerte und Schulden des Geschäftsbetriebes Buderus Edelstahl, das resultierende Ergebnis aus dem Verkauf der Veräußerungsgruppe sowie den Nettozahlungsmittelabfluss:

Asset-Deal Buderus Edelstahl

 

 

31.03.2024

 

31.01.2025
(Closing)

 

 

 

 

 

Vorräte

 

54,4

 

0,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte

 

49,5

 

40,8

Sonstige

 

3,4

 

2,5

Summe Aktiva

 

107,3

 

43,3

Pensionen und andere langfristige Arbeitnehmerverpflichtungen

 

22,2

 

16,3

Rückstellungen

 

33,5

 

30,6

Finanzverbindlichkeiten

 

7,0

 

0,4

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

 

81,2

 

41,1

Summe Passiva

 

143,9

 

88,4

 

 

 

 

 

Abgehendes Nettovermögen

 

 

 

–45,1

Ergebnis aus dem Verkauf der Veräußerungsgruppe

 

 

 

5,0

Negativer Kaufpreis

 

 

 

–40,1

Offene Kaufpreisforderung

 

 

 

–6,9

Nettozahlungsmittelabfluss

 

 

 

–47,0

 

 

 

 

 

Mio. EUR

UNTERNEHMENSERWERBE UND SONSTIGE ZUGÄNGE ZUM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Geschäftsjahr 2024/25 werden folgende Gesellschaften im Konzernabschluss erstmalig einbezogen:

Unternehmenserwerbe

Name der Gesellschaft

 

Anteil in %

 

Datum der Erst­konsolidierung

 

 

 

 

 

Vollkonsolidierung

 

 

 

 

Italfil S.p.A.

 

90,000 %

 

10.07.2024

voestalpine Clad Rack Solutions LLC

 

100,000 %

 

01.01.2025

Bei den Konsolidierungskreiszugängen der vollkonsolidierten Gesellschaften handelt es sich um einen Erwerb sowie eine neu gegründete Gesellschaft.

Am 10. Juli 2024 erwarb die voestalpine Böhler Welding Group GmbH, Deutschland, ein Unternehmen der Metal Engineering Division, Kontrolle über 90 % der Anteile am Premium-Schweißdrahthersteller Italfil S.p.A., Gazzo Padovano, Italien, mit rund 110 Mitarbeiter:innen.

Mit dem Erwerb der Italfil S.p.A. macht der Geschäftsbereich Welding einen weiteren Schritt zum Komplettanbieter für die „Perfekte Schweißnaht“. Das Sortiment der Eigenfertigung wird damit im Wesentlichen ergänzt um un- und niedriglegierte Massivdrähte, welche insbesondere bei anspruchsvollen, hochautomatisierten Schweißanwendungen und dem Oberflächenschutz Anwendung finden.

Der Unternehmenserwerb hat folgende Auswirkungen auf den Konzernabschluss:

Auswirkungen der Unternehmenserwerbe

 

 

Angesetzte Werte

 

 

 

Langfristiges Vermögen

 

38,8

Kurzfristiges Vermögen

 

25,7

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

–7,3

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

–19,6

Nettovermögen

 

37,6

Zugang nicht beherrschende Anteile

 

–3,8

Firmenwert

 

8,5

Anschaffungskosten

 

42,3

Earn-out-Klausel

 

–3,2

Noch nicht beglichener Kaufpreis

 

–30,1

Nettozahlungsmittelabfluss

 

9,0

 

 

 

Mio. EUR

Der aktive Unterschiedsbetrag in Höhe von 8,5 Mio. EUR resultiert aus dem Ergebnispotenzial der Gesellschaft sowie den Effekten aus der Eingliederung und Ausweitung des Gesamtportfolios der Business Unit Welding. Dieser Unterschiedsbetrag ist gemäß IFRS nicht individuell aktivierungsfähigen Positionen zuzuordnen und wird der firmenwerttragenden Einheit Welding zugerechnet. Es wird nicht erwartet, dass Teile des erfassten Firmenwerts für körperschaftsteuerliche Zwecke abzugsfähig sind.

Der Unternehmenserwerb trug seit Erstkonsolidierung Umsatzerlöse in Höhe von 20,7 Mio. EUR zu den Umsatzerlösen des Konzerns bei. Der Anteil am Ergebnis nach Steuern des Konzerns für den gleichen Zeitraum betrug –1,0 Mio. EUR. Wäre der Unternehmenserwerb schon zum 1. April 2024 konsolidiert worden, wären die berichteten Konzernumsatzerlöse um rund 9,9 Mio. EUR höher und das berichtete Ergebnis nach Steuern des Konzerns um rund 1,1 Mio. EUR niedriger.

Im Rahmen der erstmaligen Vollkonsolidierung der Italfil S.p.A. werden beizulegende Zeitwerte für Lieferforderungen in Höhe von 9,2 Mio. EUR (Bruttobuchwert 9,2 Mio. EUR) und sonstige Forderungen in Höhe von 1,6 Mio. EUR (Bruttobuchwert 1,6 Mio. EUR) übernommen. Die voraussichtlich uneinbringlichen Forderungen sind als unwesentlich zu betrachten.

Im Rahmen eines Asset-Deals erwarb die voestalpine Railway Systems Nortrak LLC, USA, ein Unternehmen der Metal Engineering Division, im August 2024 die Anlagen zur Fertigung von Weichen und Weichenkomponenten mit rund 75 Mitarbeiter:innen am Standort Knoxville, Tennessee, USA, von Wabtec Components LLC. Dieser Asset–Deal beschleunigt notwendige Kapazitätserweiterungen für den wachsenden nordamerikanischen Eisenbahnmarkt und stärkt die strategische Marktposition an der US-amerikanischen Ostküste.

Der Asset-Deal hat folgende Auswirkungen auf den Konzernabschluss:

Auswirkungen des Asset-Deal

 

 

Angesetzte Werte

 

 

 

Langfristiges Vermögen

 

9,4

Kurzfristiges Vermögen

 

4,5

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

–2,3

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

–1,3

Nettovermögen = Anschaffungskosten = Nettozahlungsmittelabfluss

 

10,3

 

 

 

Mio. EUR

C.3. TOCHTER­UNTERNEHMEN MIT WESENTLICHEN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen

Name des Tochterunternehmens

 

Sitz

 

31.03.2024

 

31.03.2025

 

 

 

 

 

 

 

voestalpine Tubulars GmbH & Co KG

 

Kindberg, Österreich

 

 

 

 

Eigentumsanteil

 

 

 

49,8875 %

 

49,8875 %

Beteiligungsquote der Anteile ohne beherrschenden Einfluss

 

 

 

50,1125 %

 

50,1125 %

CNTT Chinese New Turnout Technologies Co., Ltd.

 

Qinhuangdao, China

 

 

 

 

Eigentumsanteil

 

 

 

50,0000 %

 

50,0000 %

Beteiligungsquote der Anteile ohne beherrschenden Einfluss

 

 

 

50,0000 %

 

50,0000 %

Die gesamten nicht beherrschenden Anteile der Periode betragen 239,9 Mio. EUR (31. März 2024: 311,2 Mio. EUR), wovon 140,9 Mio. EUR (31. März 2024: 215,0 Mio. EUR) auf die voestalpine Tubulars GmbH & Co KG und 22,6 Mio. EUR (31. März 2024: 25,9 Mio. EUR) auf die CNTT Chinese New Turnout Technologies Co., Ltd. entfallen. Die weiteren nicht beherrschenden Anteile sind einzeln für den Konzern als unwesentlich anzusehen.

Nachfolgend werden zusammengefasste Finanzinformationen für jedes Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen, die für den Konzern wesentlich sind, dargestellt. Die Angaben entsprechen den Beträgen vor Eliminierung konzerninterner Transaktionen.

Zusammengefasste Bilanz

 

 

voestalpine Tubulars
GmbH & Co KG

 

CNTT Chinese New Turnout
Technologies Co., Ltd.

 

 

31.03.2024

 

31.03.2025

 

31.03.2024

 

31.03.2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Langfristiges Vermögen

 

132,7

 

135,4

 

12,2

 

12,3

Kurzfristiges Vermögen

 

443,9

 

246,0

 

76,2

 

70,1

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

26,9

 

26,8

 

0,9

 

0,7

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

125,7

 

74,0

 

35,7

 

36,5

Nettovermögen (100 %)

 

424,0

 

280,6

 

51,8

 

45,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

voestalpine Tubulars
GmbH & Co KG

 

CNTT Chinese New Turnout
Technologies Co., Ltd.

 

 

2023/24

 

2024/25

 

2023/24

 

2024/25

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

803,3

 

583,9

 

35,4

 

59,1

EBIT

 

174,2

 

10,7

 

10,8

 

15,9

Ergebnis nach Steuern

 

178,4

 

9,3

 

9,3

 

14,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuzurechnen den:

 

 

 

 

 

 

 

 

Anteilseignern des Mutterunternehmens

 

89,0

 

4,6

 

4,7

 

7,1

nicht beherrschenden Gesellschaftern

 

89,4

 

4,7

 

4,7

 

7,1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An nicht beherrschende Gesellschafter gezahlte Dividenden

 

15,0

 

76,8

 

8,4

 

10,3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Zusammengefasste Kapitalflussrechnung

 

 

voestalpine Tubulars
GmbH & Co KG

 

CNTT Chinese New Turnout
Technologies Co., Ltd.

 

 

2023/24

 

2024/25

 

2023/24

 

2024/25

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cashflow aus der Betriebstätigkeit

 

167,0

 

93,3

 

7,4

 

15,9

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

 

–152,7

 

78,2

 

–0,3

 

–2,1

davon Investitionen/Devestitionen in andere Finanzanlagen

 

–113,3

 

104,8

 

0,0

 

0,0

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

 

–14,2

 

–171,6

 

–16,9

 

–15,2

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

0,1

 

–0,1

 

–9,8

 

–1,4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

In der Berichtsperiode wurden für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 0,2 Mio. EUR bezahlt. Nicht beherrschende Anteile in Höhe von 0,1 Mio. EUR wurden ausgebucht, ein Betrag in Höhe von 0,1 Mio. EUR wurde direkt im Eigenkapital verrechnet.

C.4. NACH DER EQUITY-METHODE EINBEZOGENE UNTERNEHMEN

ANTEILE AN WESENTLICHEN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN

Die voestalpine hält nach dem Verkauf von 80 % der Anteile an der ArcelorMittal Texas HBI-Gruppe (vormals voestalpine Texas-Gruppe) mit Sitz in Delaware, USA, einen 20 %igen Anteil und übt maßgeblichen Einfluss auf diese Unternehmensgruppe aus. Der Anteil wird nach der Equity-Methode bilanziert.

Das Closing erfolgte mit 30. Juni 2022. Mit diesem Zeitpunkt ging die Beherrschung auf den Erwerber über und es erfolgten die Endkonsolidierung des Tochterunternehmens und der Erstansatz als assoziiertes Unternehmen. Die ArcelorMittal Texas HBI-Gruppe betreibt eine Direktreduktionsanlage und liefert Hot Briquetted Iron (HBI) auch an den voestalpine-Konzern. Die Gesellschaft notiert nicht an der Börse.

Die nachstehenden Tabellen enthalten die Finanzinformationen der ArcelorMittal Texas HBI-Gruppe.

Zusammengefasste Bilanz

 

 

ArcelorMittal Texas HBI-Gruppe

 

 

31.03.2024

 

31.03.2025

 

 

 

 

 

Langfristiges Vermögen

 

411,8

 

349,1

Kurzfristiges Vermögen

 

385,5

 

367,8

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

34,2

 

32,0

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

120,4

 

77,5

Nettovermögen (100 %)

 

642,7

 

607,4

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

ArcelorMittal Texas HBI-Gruppe

 

 

2023/24

 

2024/25

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

586,3

 

578,7

 

 

 

 

 

Ergebnis nach Steuern

 

–18,3

 

–59,3

Ergebnis nach Steuern (20 %)

 

–3,7

 

–11,9

Sonstiges Ergebnis

 

0,1

 

0,6

PPA Fortschreibung

 

5,7

 

4,2

Gesamtergebnis (20 %)

 

2,1

 

–7,1

 

 

 

 

 

Erhaltene anteilige Dividenden

 

0,0

 

0,0

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Überleitung der Buchwerte

 

 

ArcelorMittal Texas HBI-Gruppe

 

 

31.03.2024

 

31.03.2025

 

 

 

 

 

Schlusssaldo Reinvermögen

 

642,7

 

607,4

20 % Konzernanteil am Nettovermögen

 

128,6

 

121,5

Firmenwert und sonstige Anpassungen inkl. Währungsdifferenzen

 

3,1

 

3,1

Wertminderung zum 31.03.2023 inkl. Währungsdifferenzen

 

–31,8

 

–31,8

Buchwert des Konzernanteils

 

99,9

 

92,8

 

 

 

 

 

Mio. EUR

ANTEILE AN NICHT WESENTLICHEN GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN

Die Angaben beziehen sich jeweils auf den Anteil des voestalpine-Konzerns an den nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen und stellen sich wie folgt dar:

Anteile an nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen

 

 

2023/24

 

2024/25

 

 

 

 

 

Anteil des Konzerns am

 

 

 

 

Ergebnis nach Steuern

 

–0,2

 

–2,5

Sonstigen Ergebnis

 

–0,2

 

0,0

Gesamtergebnis

 

–0,4

 

–2,5

 

 

 

 

 

Buchwert nicht wesentliche Gemeinschaftsunternehmen

 

4,3

 

1,8

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Die voestalpine Camtec GmbH hält an Jiaxing NYC Industrial Co., Ltd. 51,0 %. Der Gesellschaftsvertrag verlangt für alle wesentlichen Entscheidungen (Budget, Investitionen) zumindest eine Stimme des:der jeweils anderen Partners bzw. Partnerin. Daraus wird abgeleitet, dass die Beteiligung trotz eines Anteils in Höhe von 51,0 % nicht beherrscht wird.

ANTEILE AN NICHT WESENTLICHEN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN

Die Angaben beziehen sich jeweils auf den Anteil des voestalpine-Konzerns an den assoziierten Unternehmen und stellen sich wie folgt dar:

Anteile an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen

 

 

2023/24

 

2024/25

 

 

 

 

 

Anteil des Konzerns am

 

 

 

 

Ergebnis nach Steuern

 

10,8

 

16,0

Sonstigen Ergebnis

 

–1,1

 

–0,2

Gesamtergebnis

 

9,7

 

15,8

 

 

 

 

 

Buchwert nicht wesentliche assoziierte Unternehmen

 

164,3

 

160,1

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Die assoziierten Unternehmen inklusive Anteilshöhe sind in der Anlage zum Anhang „Beteiligungen“ angeführt.

Asset-Deal
Firmenübernahme durch Kauf der einzelnen Wirtschaftsgüter (anstelle der Anteile).
Cashflow
  • aus Investitionstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Investitionen/Desinvestitionen;
  • aus der Betriebstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel, soweit nicht durch Investitions-, Desinvestitions oder Finanzierungstätigkeit beeinflusst;
  • aus der Finanzierungstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Kapitalaus- und Kapitaleinzahlungen.
Eigenkapital
Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern durch Einzahlung und/oder Einlage bzw. aus einbehaltenen Gewinnen zur Verfügung gestellt werden.
IFRS (‘International Financial Reporting Standards’)
Rechnungslegungsnormen, die eine international vergleichbare Bilanzierung und Publizität gewährleisten sollen.

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