Die Investitionstätigkeit des voestalpine-Konzerns wurde nach einer Phase der Konsolidierung im Gefolge „der Krise“ seit dem Geschäftsjahr 2012/13 im Interesse einer forcierten Weiterentwicklung des Konzerns stark ausgeweitet. 2013/14 belief sich das Gesamtinvestitionsvolumen auf 943,9 Mio. EUR, es lag damit nochmals um 10,9 % über dem Vorjahreswert von 851,5 Mio. EUR.
Das Investitionsvolumen der Steel Division lag mit 447,4 Mio. EUR bzw. 61,3 % signifikant über dem Wert des vergangenen Geschäftsjahres (277,3 Mio. EUR). Die längerfristige Ausrichtung der Division basiert dabei nicht auf einer Kapazitätsausweitung der Stahlproduktion, sondern vielmehr auf einer kontinuierlichen Anteilserhöhung höchstqualitativer Produkte. Vor diesem Hintergrund ist nicht zuletzt die Errichtung der Kontiglühe II zur Erzeugung von höchstwertigem Elektroband zu sehen. Die mit Beginn des Geschäftsjahres 2014/15 gestartete Hochlaufphase hat eine ausgezeichnete Performance erbracht, wodurch die Inbetriebnahme auf Ende April 2014 vorgezogen werden konnte. Ebenfalls unter dem Aspekt neuer Qualitätsdimensionen erfolgt der umfassende Neubau des im kommenden Herbst in Betrieb gehenden Grobblech-Walzgerüstes. Ziel sind vor allem völlig neue Güten im Hinblick auf Sauergasbeständigkeit und Festigkeiten für den Energiebereich. Neben der Produktmixverbesserung bildet die Kosteneffizienz in der Produktion ein zentrales operatives wie strategisches Anliegen. Aktuelle Schwerpunkte dabei bilden die Neuinvestitionen von Kohleeindüsungsanlagen an allen drei Hochöfen in Linz (Österreich) sowie der Bau einer Direktreduktionsanlage in Texas (USA). Während die Arbeiten zur Installation der Kohleeindüsungsaggregate schon weit fortgeschritten sind und noch im Laufe des Geschäftsjahres 2014/15 beendet werden, befindet sich die Errichtung der Direktreduktionsanlage noch in einer frühen Phase (Details dazu im Kapitel „Ereignisse von besonderer Bedeutung im Jahresverlauf“).
Die Special Steel Division investierte im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 181,8 Mio. EUR, womit sich das Volumen gegenüber dem Vorjahr (257,2 Mio. EUR) um 29,3 % verringerte. Das Wachstum in dieser Division wird hauptsächlich durch die konsequente Realisierung der Value Added-Strategie in definierten Industriesegmenten getragen. In diesem Zusammenhang wurden in bedeutenden Vertriebsregionen Maßnahmen zum Ausbau von Serviceaktivitäten wie Wärmebehandlung, Anarbeitung und Beschichtung umgesetzt. Darüber hinaus wurde nach der Akquisition der Eifeler-Gruppe im Geschäftsjahr 2012/13 der Ausbau der Produktion von speziellen Beschichtungstechnologien für hochwertigen Werkzeugstahl in globalen Wachstumsmärkten (China, Taiwan) vorangetrieben. In Kapfenberg (Österreich) wurde im Rahmen der Optimierung des globalen Vertriebs von Werkzeugstahl, Schnellarbeitsstahl und Sonderwerkstoffen das Verteilerzentrum erweitert. Die Maßnahmen in der Edelstahlproduktion konzentrierten sich in erster Linie auf Projekte zur Qualitäts- und Produktivitätsoptimierung. Neben diesen beiden Hauptpunkten wurden vor allem am Standort Wetzlar/Deutschland im Rahmen eines vier Jahre dauernden Investitionsprogramms darüber hinaus auch Maßnahmen zu den Themen Steigerung der Arbeitssicherheit und Verbesserung des Umweltschutzes umgesetzt. In der 2. Hälfte 2013 konnten mit der Inbetriebnahme des neuen Duowalzgerüstes am Standort Mürzzuschlag (Österreich) bzw. mit der Kapazitätserweiterung pulvermetallurgischer Stähle am Standort Kapfenberg (Österreich) zwei für die Special Steel Division wegweisende Investitionsvorhaben finalisiert werden.
Die Investitionstätigkeit der Metal Engineering Division erhöhte sich um 4,4 % von 164,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2012/13 auf aktuell 172,1 Mio. EUR, und das trotz der im Vorjahr vorgenommenen Zustellung eines der beiden Hochöfen am Standort Donawitz (Österreich). Ganz im Zeichen der Umsetzung der langfristigen Ziele steht die vom Umfang aktuell wichtigste Investition der Division: die Errichtung eines neuen Drahtwalzwerkes am Standort Donawitz (Österreich). Die neue Drahtstraße soll 2016 in Betrieb gehen, womit die Metal Engineering Division dann über Europas modernste Anlage zur Produktion von höchstqualitativem Draht für die Automobil- und Energieindustrie verfügt. Weitere Investitionsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2013/14 bilden ein neuer Hubbalkenofen für die Schienenproduktion und vom Einzelvolumen her mehrere kleinere Projekte im Weichenbereich.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten der Metal Forming Division, die ihre Investitionen von 142,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2012/13 auf 130,6 Mio. EUR in der aktuellen Berichtsperiode um 8,4 % verringerte, stand die Implementierung der Globalisierungsstrategie. Mit dem Bau von neuen Werken in den USA, Südafrika und China begleitet die Division strategisch wichtige Automobilkunden auf ihrem Expansionskurs, um sie vor Ort mit anspruchsvollsten sicherheitsrelevanten Automobilkomponenten mit Schwerpunkt auf dem neuen Produktsegment „phs-ultraform“ (presshärtende Stähle auf Basis neuer Technologie) zu versorgen. Die dafür notwendigen Anlagen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr fertiggestellt und bereits hochgefahren, womit die Produktion für die Kunden mit Geschäftsjahresbeginn 2014/15 aufgenommen werden konnte. Weitere gleiche oder ähnliche Werke befinden sich aufgrund massiver Kundennachfrage in Planung oder Umsetzung. Ähnlich dem Geschäftsbereich Automotive fokussierten sich auch im Geschäftsbereich Tubes and Sections die Maßnahmen auf die weiter fortschreitende Internationalisierung der Kunden insbesondere in der Baumaschinen- und Landmaschinenindustrie. Mit der Fertigstellung eines neuen Profilwerkes in China werden international tätige Abnehmer in diesen Kundenbranchen ab Beginn des Geschäftsjahres 2014/15 mit Sonderprofilen in diesem Wachstumsmarkt beliefert. Im Geschäftsbereich Precision Strip wurde die zweite Ausbaustufe am Standort Kematen (Österreich) – eines der weltweit modernsten Kaltwalzzentren zur Herstellung von hochwertigem Bandstahl – im Verlauf der 1. Hälfte des Geschäftsjahres abgeschlossen.