Das Marktumfeld der Special Steel Division war im Geschäftsjahr 2013/14 über weite Strecken von einem rezessiven makroökonomischen Umfeld in Europa, volatilen Entwicklungen in Nordamerika sowie einem insgesamt gedämpften Wachstumstempo in den Emerging Markets geprägt. Erst gegen Ende des Kalenderjahres 2013 setzte eine Stabilisierung ein, welche sich auch entsprechend positiv auf die Entwicklung im letzten Geschäftsjahresquartal 2013/14 auswirkte.
Vor allem Europa verzeichnet seit Jahresbeginn 2014 nach einem alles in allem recht schwierigen Kalenderjahr 2013 erstmals wieder eine leicht positive Entwicklung. War der Großteil des Geschäftsjahres von hoher Volatilität durch äußerst kurzfristige Disposition auf Kundenseite sowie zusätzlichen Preisdruck durch unterausgelastete Kapazitäten des Wettbewerbs geprägt, so entwickelte sich die Nachfrage zuletzt vor allem im Bereich Automobil deutlich positiv, auch der Maschinenbau zeigte eine zumindest stabile, tendenziell sogar leicht steigende Nachfragesituation, inbesondere in Deutschland und auch in Italien. Der Schwermaschinenbau blieb genauso wie der Energiemaschinenbau (Kraftwerksbau) in ganz Europa unverändert schwach.
Während die Vorzeichen in den USA zu Beginn des Geschäftsjahres schon deutlich positiver als in Europa tendierten, verlief der Aufschwung zunächst dennoch schleppend und wurde zusätzlich von politischen Diskussionen über die Anhebung der Staatsschulden-Obergrenze überlagert. Gegen Ende des Kalenderjahres nahm die Konjunktur aber an Fahrt auf und die Nachfrage, vor allem im Bereich Werkzeugstahl, stabilisierte sich auf zufriedenstellendem Niveau. Im Gegensatz dazu blieb die wirtschaftliche Entwicklung Kanadas über das gesamte Geschäftsjahr unverändert verhalten.
Der brasilianische Markt zeigte sowohl im Bereich allgemeiner Konsum als auch bei Sonderwerkstoffen für die Öl- und Gasindustrie in der 1. Hälfte des Geschäftsjahres kaum nennenswerte Nachfrageimpulse und konnte erst gegen Ende 2013/14 zu einem bescheidenen, inlandsgetriebenen Wachstumskurs zurückkehren.
Asien war zu Beginn des Geschäftsjahres von einer zunehmenden Verunsicherung über die ökonomische Expansionsgeschwindigkeit Chinas geprägt, die Konjunktur gewann aber mit Fortdauer des Geschäftsjahres an Stabilität. Zuletzt beeinträchtigten zwar politische Unruhen in Thailand und Indonesien die ökonomische Entwicklung der Region, insgesamt jedoch zeigte der asiatische Raum in Bezug auf die Nachfrage nach Produkten der Special Steel Division im globalen Vergleich die positivste Dynamik.
Der Geschäftsbereich High Performance Metals entwickelte sich in den Produktsegmenten Werkzeugstahl und Schnellarbeitsstahl insgesamt gesehen sehr stabil, begründet durch die über das gesamte Geschäftsjahr ungebrochen gute Nachfrage aus dem Bereich Konsumgüter sowie die mit Fortdauer der Berichtsperiode zunehmende Dynamik aus den Bereichen Automobil und Maschinenbau. Die Sparte Sonderwerkstoffe konnte gegen Ende des Geschäftsjahres aufgrund des leicht an Dynamik gewinnenden Öl- und Gassegments ebenfalls etwas an Fahrt aufnehmen. Bei Spezialschmiedeteilen setzte sich der positive Trend der letzten Jahre im Segment Luftfahrt unverändert fort, wohingegen im Energiemaschinenbau die Nachfrage unverändert schwach blieb und auch für die nähere Zukunft keine nennenswerten Impulse erwarten lässt.
Der Bereich Value Added Services konnte durch die planmäßig verlaufende Integration der Akquisitionen im Bereich Spezialbeschichtung, Wärmebehandlung und mechanische Bearbeitung wesentlich gestärkt werden. Die globale Erweiterung dieses Geschäftsfeldes durch Inbetriebnahme neuer Kapazitäten in China sowie Europa verläuft bisher sehr erfolgreich und stellt einen der wesentlichen Treiber des Wachstums der Special Steel Division im Rahmen der 2020-Strategie des voestalpine-Konzerns dar.