Zum Ende des Geschäftsjahres 2011/12 beschäftigte der voestalpine-Konzern 41.649 Mitarbeiter (ohne Lehrlinge und Leihpersonal). Das entspricht gegenüber dem Vergleichswert zum 31. März 2011 (40.700) einem Anstieg um 949 Beschäftigte bzw. um 2,3 %. Unter Berücksichtigung von 1.263 Lehrlingen und 4.305 Leasing-Mitarbeitern beträgt der Gesamtmitarbeiterstand per Ende März 2012 47.217 Personen.
Die Beschäftigtenentwicklung wird im vorliegenden Geschäftsbericht letztmalig auf dieser Berechnungsgrundlage dargestellt. Im Sinne einer besseren Vergleichbarkeit der Daten sowohl mit jenen anderer internationaler Konzerne als auch einer höheren Aussagekraft der langfristigen Mitarbeiterentwicklung im Unternehmen selbst wird ab dem Geschäftsjahr 2012/13 auf den Indikator „Vollzeitäquivalent“ (FTE) umgestellt. Bei der Kenngröße „FTE“ (full-time equivalent) entspricht ein Vollzeitmitarbeiter einem Vollzeitäquivalent von 1, teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter werden mit einer ihrem Beschäftigungsausmaß entsprechenden Quote berücksichtigt. Daraus ergibt sich per 31. März 2012 im voestalpine-Konzern ein Personalstand von 46.473 Mitarbeitern im Vollzeitäquivalent, was gegenüber dem Vorjahr (45.260 Mitarbeiter) einer Steigerung um 2,7 % entspricht.
Der Eigenpersonalstand zum 31. März 2012 liegt immer noch (um 3,2 % bzw. 1.384 Mitarbeiter) unter dem Vorkrisenniveau zum 30. September 2008. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass personelle Bedarfe nach wie vor in erheblichem Ausmaß durch Leiharbeitskräfte abgedeckt werden, um auf die tendenziell gestiegene Volatilität von Nachfrageschwankungen möglichst flexibel reagieren zu können. Die Zahl der Leiharbeitskräfte hat sich demzufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,7 % von 4.036 auf 4.305 Personenjahre erhöht.
Das Verhältnis von in Österreich tätigen zu „internationalen“ Mitarbeitern ist im Geschäftsjahr 2011/12 unverändert geblieben. Mit 53,5 % (22.297 Personen) ist die Mehrheit der Beschäftigten an Konzernstandorten außerhalb Österreichs tätig, auf inländische Standorte entfallen damit 19.352 Mitarbeiter bzw. 46,5 %.
Darüber hinaus bildete der voestalpine-Konzern zum 31. März 2012 weltweit 1.263 Lehrlinge aus (davon bereits 36,4 % an internationalen Standorten). Gegenüber dem Vorjahr (1.330 Lehrlinge) entspricht dies einem Rückgang um 5,0 % oder um 67 Jugendliche.
Stahlstiftung in Österreich
Die 1987 gegründete Stahlstiftung bietet ausgeschiedenen voestalpine-Mitarbeitern aus praktisch allen österreichischen Konzerngesellschaften die Möglichkeit, Aus- und Weiterbildungen zur beruflichen Neu- bzw. Aufqualifizierung für die Dauer von bis zu vier Jahren zu absolvieren. Neben der Abfederung sozialer Folgen von Arbeitsplatzverlusten kann damit die Suche nach neuer Beschäftigung bestmöglich begleitet und unterstützt werden. Im Geschäftsjahr 2011/12 haben 85 % der arbeitsuchenden Teilnehmer mithilfe der Stahlstiftung auch tatsächlich einen neuen Arbeitsplatz gefunden.
Mit 31. März 2012 befanden sich 506 Personen in Betreuung der Stahlstiftung, das sind um 18,3 % weniger als im Jahr zuvor. Die Stahlstiftung steht darüber hinaus auch externen Unternehmen offen, deren Anteil zuletzt bei 36,4 % der Teilnehmer lag.
Bildungskarenz in Österreich
Im Zuge der Finanzkrise hat die Stahlstiftung als zusätzliche Leistung auf maximal zwölf Monate befristete „Bildungskarenzaktivitäten“ zur Aufqualifizierung von Mitarbeitern organisiert und zum überwiegenden Teil auch finanziert. Die Zugangsmöglichkeit zu diesem Angebot wurde im Zuge der konjunkturellen Normalisierung bereits im Dezember 2010 eingestellt, mit Beginn des Kalenderjahres 2012 ist nun auch der letzte Teilnehmer aus diesem Angebot ausgeschieden. Nach Ende der Bildungsmaßnahmen ist im Normalfall die Rückkehr in die Stammgesellschaft gewährleistet. 97 % der Teilnehmer nahmen nach Abschluss die Tätigkeit in ihrem Unternehmen wieder auf.
Mitarbeiterbeteiligung
Im Herbst 2011 beging der voestalpine-Konzern das zehnjährige Jubiläum seines seit Einführung viel beachteten Mitarbeiterbeteiligungsmodells. Ausgehend von Österreich wurde das Modell mittlerweile auf Konzerngesellschaften in Großbritannien, Deutschland, Polen, Belgien und den Niederlanden ausgedehnt. Im laufenden Geschäftsjahr ist die schrittweise Einbeziehung weiterer Unternehmen bzw. Länder vorgesehen.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2011/12 sind über die voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung insgesamt 22.400 Mitarbeiter an der voestalpine AG beteiligt und halten rund 20,1 Mio. Stück Aktien. Mit einem Anteil von 11,9 % am Grundkapitel sind die Mitarbeiter durch generelle Stimmrechtsbündelung der zweitgrößte Kernaktionär der voestalpine AG.
Ebenfalls im Wege der Stiftung werden darüber hinaus rund 1,6 Mio. Stück Privataktien von ehemaligen und aktuellen Konzernmitarbeitern (das entspricht knapp 1 % der stimmberechtigten Aktien) verwaltet.
Insgesamt befinden sich derzeit somit annähernd 13 % des Grundkapitals der voestalpine AG im Eigentum ihrer Mitarbeiter, dieser Wert blieb gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert.
Schwerpunkte der Human Resources-Aktivitäten
Lehrlingsausbildung
Die voestalpine-Gruppe bekennt sich zur eigenen Lehrausbildung und hat diese auch in konjunkturell schwierigen Phasen auf höchstem Standard kontinuierlich beibehalten. Derzeit werden die Aktivitäten in Bezug auf die Berufsausbildung Jugendlicher sowohl in Österreich als auch international fortgesetzt, wobei vor allem auch die zielgruppengemäße Kommunikation im Vordergrund steht. So wird eine eigene Website eingerichtet, die gezielte Informationen etwa über sämtliche angebotenen Lehrberufe oder alle ausbildenden Standorte bündelt. Einen immer wichtiger werdenden Ansprechkanal für junge Menschen stellen die sozialen Medien dar, die aktuell einen Schwerpunkt in der Kommunikationsentwicklung bilden.
Führungskräfteentwicklung
An der konzernweiten Führungskräfteentwicklung unter der Bezeichnung „value:program“ nahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 121 Führungskräfte des Konzerns aus 17 Ländern teil. Das Programm wurde um eine Ausbildungsstufe für das Top-Management, die sogenannte „visionstage“, erweitert, die sich gezielt mit langfristigen strategischen Herausforderungen befasst. Für die innovative Konzeption dieser Stufe wurde die voestalpine AG mit dem österreichischen Human Ressource Award ausgezeichnet und auch für den Europäischen Human Resources Award nominiert.
High Mobility Pool
Die Ausbildung im Rahmen des „High Mobility Pool“, die im vergangenen Jahr vor allem im Hinblick auf die forcierte Internationalisierung und modernisierte Inhalte neu konzipiert wurde, wird auf Grund der äußerst positiven Resonanz konsequent weitergeführt. Dieser Pool bietet „High Potentials“ aus Europa mit einigen Jahren Berufserfahrung die Möglichkeit, den voestalpine-Konzern über konkrete Projekte in den einzelnen Divisionen und Bereichen kennenzulernen.
Personalmarketing
Für die hohen Standards des HR-Bereichs sowie die intensivierten Personalmarketingmaßnahmen des Konzerns wurde die voestalpine AG mit einer Reihe von Auszeichnungen bedacht. So erreichte das Unternehmen bei der CAREER’S BEST RECRUITER’S Studie 2011/12 erneut den 1. Platz in der Branche Eisen/Metall, wurde mit dem „goldenen Siegel“ ausgezeichnet und konnte darüber hinaus den 1. Rang auch im Vergleich mit Deutschland behaupten. Insgesamt wurden jeweils 500 österreichische und 500 deutsche Unternehmen in 22 Branchen untersucht und in Bezug auf den Online- und Offline-Auftritt des Unternehmens sowie auf die Bewerbungsresonanz bewertet. Besonders hervorgehoben wurde von der Jury das Online-Bewerbungsportal des voestalpine-Konzerns, das derzeit von Gesellschaften aus Österreich, Deutschland und den Niederlande genutzt wird und schrittweise auf weitere Länder ausgeweitet werden soll.