Rohstoffe

Das abgelaufene Geschäftsjahr war durch eine stark zunehmende Preisvolatilität bei den für die Stahlerzeugung relevanten Rohstoffen geprägt.

Nach massiven Preissprüngen bereits im Geschäftsjahr 2010/11 vor allem bei Eisenerz – allein im April 2010 kam es zu einer Preiserhöhung um 70 % – verteuerte sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2011/12 auch die metallurgische Kohle erheblich, vor allem bedingt durch Überschwemmungen im Nordosten Australiens und eine damit temporär verbundene Angebotsverknappung.

Analog zur konjunkturbedingt sinkenden Stahlnachfrage gaben allerdings im Herbst 2011 die Preise für Koks, Kokskohle und schließlich auch für Eisenerz um bis zu 25 % nach und traten damit in eine generell volatilere Phase ein. Die Preisbewegungen bei Schrott fielen hingegen im Jahresverlauf deutlich moderater aus. Alles in allem blieben die Rohstoffpreise im Geschäftsjahr 2011/12 aber insgesamt immer noch auf hohem Niveau.

Auch die Tendenz auf Herstellerseite zu immer kürzeren Preisbildungszeiten bei Erz und Kohle – bis hin zu Tagespreisen – setzt sich weiter fort, wobei es den Stahlunternehmen zwischenzeitlich jedoch weitgehend gelungen ist, ihrerseits die Verträge mit den Kunden ebenfalls entsprechend flexibler zu gestalten und sich damit auch gegen kurzfristige Preisschwankungen bei Rohstoffen besser als in der Vergangenheit abzusichern.

Mittel- bis langfristig sollten sich die wichtigsten Rohstoffe auf einem zwar weiterhin hohen, aber insbesondere bei Kohle, Koks und Eisenerz doch deutlich unter den bisherigen Spitzenwerten liegenden Niveau entwickeln. Getrieben durch die Bedarfs- und Preisentwicklung der vergangenen Jahre wurden zum einen angebotsseitig sowohl von etablierten als auch von neuen Anbietern umfangreiche zusätzliche Minenkapazitäten erschlossen, die in den kommenden Jahren sukzessive in Betrieb gehen. Zum anderen hat gleichzeitig auch eine Reihe von Stahlunternehmen ihre Rückwärtsintegration stark vorangetrieben. Beide Faktoren sollten sich mittelfristig preisdämpfend auswirken.

Die langfristige Strategie des voestalpine-Konzerns zielt auf eine weiterhin konsequente Diversifikation von Bezugsquellen in sämtlichen Rohstoffkategorien ab, um Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten zu vermeiden. Eine über das bestehende Ausmaß hinausgehende Rückwärtsintegration ist nicht geplant.

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