Nach einem starken 1. Halbjahr war die 2. Hälfte des Geschäftsjahres atmosphärisch vom Übergreifen der durch die Staatsschuldenkrise in Europa und gewisse Marktschwächen in einigen Schwellenländern getriebenen Verunsicherung von der Finanz- auf die Realwirtschaft geprägt. Das Marktumfeld schwächte sich demzufolge im 3. Quartal ab, um sich allerdings gegen Ende des Geschäftsjahres doch wieder zu erfangen. Insgesamt führte das vorsichtigere und tendenziell volatile Bestellverhalten in wichtigen Abnehmerbranchen zu gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufigen Auftragseingängen.
Alles in allem verzeichnete die Special Steel Division im Geschäftsjahr 2011/12 aber eine solide Nachfrage, die vor allem von den Sektoren Automobil, Maschinenbau, Öl- und Gasexploration, Konsumgüterherstellung und Luftfahrt getragen wurde, wohingegen der Energiemaschinenbau über den gesamten Zeitraum sehr verhalten tendierte. Auf Grund einer insgesamt erfreulichen Marktentwicklung waren die Kapazitäten in den divisionalen Produktionsgesellschaften – von punktuellen Ausnahmen im 3. Quartal des Geschäftsjahres abgesehen – voll ausgelastet.
In regionaler Hinsicht stellte sich die Nachfrage nach Edelstahl und Edelstahlprodukten auf praktisch allen Kernmärkten ungebrochen stabil, im bedeutendsten Einzelabsatzmarkt Deutschland sogar ausgesprochen robust dar. Hervorzuheben ist der Umstand, dass in Asien einzelne Kundensegmente eine zurückhaltende Entwicklung verzeichneten, während gleichzeitig die USA mit deutlich höherer Dynamik im Orderverhalten die ursprünglichen Erwartungen übertreffen konnten.
Bei den einzelnen Produktsegmenten der Special Steel Division wiesen insbesondere Spezialstähle – etwa antimagnetische Schwerstangen für die Öl- und Gasförderung, aber auch Speziallegierungen, Ventilstähle und Edelbaustähle – die stärksten Steigerungen gegenüber dem Vorjahr auf. Bei Werkzeugstahl stellte sich die Bedarfsentwicklung hingegen über weite Strecken leicht rückläufig dar, in diesem Segment zog die Nachfrage erst gegen Ende des Geschäftsjahres wieder an. Im Produktbereich Schnellarbeitsstahl war der Bedarf vor allem in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hoch, schwächte sich jedoch im Schlussquartal tendenziell ab.