Der Start in das Geschäftsjahr 2013/14 hat für die Steel Division erwartungsgemäß keine grundlegenden Veränderungen im Hinblick auf das generelle wirtschaftliche Umfeld gebracht. Nach wie vor üben die unausgelasteten Kapazitäten in der europäischen Stahlindustrie in Verbindung mit einer generell anhaltend schwachen Nachfrage Druck auf die Stahlpreise aus. Da es keine Indikation gibt, dass in naher Zukunft Hochöfen in Europa endgültig stillgelegt werden, ist auch in nächster Zeit mit keiner strukturellen Besserung der Lage zu rechnen.
Zu einer Entlastung auf der Kostenseite hat die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten beigetragen, wo die Preise für Erz, Kohle, Koks, aber auch für Schrott im 1. Quartal 2013/14 generell rückläufig tendierten. Durch das vorherrschende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führen diese Kosteneinsparungen in der europäischen Stahlindustrie aber nicht zu einer Verbesserung der Profitabilität, sondern zu Preissenkungen.
Wenngleich die aktuelle Entwicklung nach wie vor keine Marktbelebung erwarten lässt, gibt es doch erste Anzeichen einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau. In Erwartung eines vor allem saisonbedingten Nachfragerückgangs über den Sommer hat sich die Ordertätigkeit der Kunden bereits im Vorfeld reduziert, woraus sich aktuell vergleichsweise bereits unterdurchschnittliche Lagerbestände ergeben. Im Hinblick auf die in den letzten Wochen eingetretene Stabilisierung der Rohstoffpreise und bereits extrem niedrige Spotmarktpreise ist vor diesem Hintergrund zu erwarten, dass es im Verlauf des 2. Quartals 2013/14 nicht zu einer Wiederholung der Situation der Vorjahre kommt, als die stahlverarbeitende Industrie im Verlauf des Sommers in Aussicht auf weiter rückläufige Produktpreise die Abrufe auf ein Mindestmaß reduziert hat.
Insgesamt gesehen war die Nachfrage in den für die Steel Division wichtigsten Branchen (auch im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr) relativ konstant. Während die Neuzulassungen in der Automobilbranche in Europa sich im Mai und Juni 2013 auf einem Tiefpunkt befanden, konnten insbesondere die Premiumhersteller dieses Minus mit hohen Steigerungsraten im Export wettmachen, wogegen viele Hersteller von Klein- und Kompaktautos, die vornehmlich auf den Heimmarkt in Europa angewiesen sind, mit einer unvermindert schwachen Auslastung ihrer Werke zurechtkommen müssen.
Die Nachfrage aus der Maschinenbauindustrie zeigte im 1. Quartal 2013/14 eine leicht schwächere Entwicklung, wohingegen die Produktionszahlen in der Hausgeräteindustrie zwar etwas hinter den Höchstständen vergangener Jahre zurückblieben, sich jedoch dennoch auf einem durchaus soliden Niveau bewegten.
Regional unterschiedlich präsentierte sich die Bau- und Bauzulieferindustrie in Europa, wobei insbesondere die Bauindustrie in Süd- und Osteuropa praktisch zum Stillstand gekommen ist. Nach wie vor etwas besser stellt sich hingegen die Lage dieser Branche in Deutschland, Österreich und Nordeuropa dar.
Im Bereich der Energieindustrie (Grobblech) wurden nach einer über zwölfmonatigen Stagnationsphase zuletzt wieder erste, kleinere „line pipe“-Vorhaben ausgeschrieben, im Zentrum der aktuellen Entwicklungen in diesem Geschäftssegment steht derzeit aber die für kommenden Herbst erwartete Vergabe des europäischen Southstream-Projekts.