Nur zwei Monate nach Vorlage des Ausblicks für 2013/14 im Rahmen der Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2012/13 ergeben sich keine grundlegend neuen Erkenntnisse, was die konjunkturellen Erwartungen bis zum März 2014 betrifft.
So werden die Bau- und Bauzulieferindustrie auch aus heutiger Sicht noch für lange Zeit nicht nur in Süd- und Osteuropa Problemsektoren bleiben, so wird die europäische Automobilindustrie auch im weiteren Jahresverlauf die anhaltende Marktschwäche in Europa nur durch eine weitere Forcierung ihrer Präsenz auf den internationalen Märkten zumindest teilweise kompensieren können, und so scheint auch die seit Längerem erwartete Belebung der Projektlandschaft im Bereich der Energieträger Öl und Gas noch weiter auf sich warten zu lassen (wenngleich hier in den letzten Wochen doch eine gewisse Bewegung spürbar wurde).
Unverändert solide stellt sich die Nachfrage im Bereich Konsumgüter- und Hausgeräteindustrie dar, wogegen der Maschinenbau zuletzt etwas schwächer tendierte – ob nachhaltig oder nur vorübergehend, wird sich erst nach dem Sommer beantworten lassen. Anhaltend stabil auf hohem Niveau entwickelt sich weiterhin die Nachfrage aus der Luftfahrtindustrie und dem (außereuropäischen) Eisenbahnsektor.
Alles in allem bestätigt die Entwicklung der letzten Monate die schon anlässlich des Gesamtjahresausblicks getroffene Feststellung, dass zumindest der bis zum Jahresbeginn 2013 vorherrschende konjunkturelle Abwärtstrend gebannt ist.
Aus heutiger Sicht könnte es in den nächsten Monaten zu einer weiteren Stabilisierung der globalen Konjunktursituation kommen, wenn sich der Aufschwung in den USA dieses Mal als wirklich nachhaltig erweist, China im weiteren Jahresverlauf keine neuerlichen konjunkturellen Rückschläge erleidet und sich die derzeit spürbare leise Zuversicht in Europa nicht als trügerische Hoffnung herausstellt. Unter diesen Vorzeichen könnten in der 2. Jahreshälfte 2013 tatsächlich jene Voraussetzungen geschaffen werden, die 2014 erstmals seit Langem wieder eine globale Konjunkturbelebung ermöglichen.
Die Entwicklung des voestalpine-Konzerns sollte bis Jahresende 2013 abgesehen von – überschaubaren – saisonalen Effekten auf insgesamt stabilem Niveau verlaufen. Im Einzelnen ist in den nächsten Monaten
- für die Steel Division von einer absoluten Vollauslastung bei tendenziell steigenden Preisen,
- für die Special Steel Division von annähernder Vollauslastung bei stabilem Preisniveau,
- für die Metal Engineering Division von absoluter Vollauslastung bei einem konstant soliden Preisniveau und
- für die Metal Forming Division von weitgehender Vollauslastung bei stabilen Preisen
auszugehen. Gewisse Unwägbarkeiten ergeben sich für die generelle Entwicklung aus dem schwer abschätzbaren weiteren Trend der Rohstoffpreise. Allerdings sollten die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten im Minenbereich und ein vorsichtiges Orderverhalten der Unternehmen für eine kalkulierbare Preisentwicklung sorgen.
Vor diesem Hintergrund – vor allem in Hinblick auf die nach wie vor verbleibende Unsicherheit über eine konjunkturelle Trendwende im kommenden Jahr – erscheint für den voestalpine-Konzern eine Wiederholung des Vorjahresergebnisses (EBITDA, EBIT) die für 2013/14 unverändert wahrscheinlichste Ergebnisvariante, wenngleich etwas besser abgesichert als noch zu Beginn des Geschäftsjahres.