Umweltpolitische Themen
Wie bereits in der Vergangenheit immer wieder ausführlich beschrieben, stehen im Umweltbereich die EU 2050-Fahrpläne, der CO2-Emissionshandel sowie die Steel Roadmap des Europäischen Stahlverbandes EUROFER im Fokus der politischen, wirtschaftlichen und technischen Auseinandersetzungen.
EU 2050-Fahrpläne
Nach den bereits im Jahr 2011 von der EU-Kommission veröffentlichten „2050-Roadmaps“ für Klimapolitik, Energie und Ressourceneffizienz wurde zwischenzeitlich auch ein Weißbuch „Verkehr“ vorgestellt. Im Rahmen der Behandlung im Europäischen Parlament und dem Rat konnte bisher allerdings nur über den Fahrplan zum Thema Ressourceneffizienz eine Einigung erzielt und damit ein entsprechender Umsetzungsauftrag an die Kommission erteilt werden. Über den konkreten Weg der Umsetzung erfolgt im kommenden Oktober die Abstimmung im Plenum des EU-Parlaments.
Steel Roadmap
Der europäische Stahlverband EUROFER hat in den vergangenen zwölf Monaten die „Low Carbon Steel Roadmap“ entwickelt, die zwischenzeitlich auch veröffentlicht wurde. In dieser Roadmap wird einerseits auf die Bedeutung des Werkstoffs Stahl im Zusammenhang mit aktivem Klimaschutz dargestellt und andererseits auf die technisch – realistischerweise – möglichen Potenziale zur Verminderung von CO2-Emissionen eingegangen. Im Wesentlichen zeigt sich dabei, dass weitere signifikante Emissionsverringerungen unter den heutigen Bedingungen in Europa wirtschaftlich nicht darstellbar sind bzw. nur bei Vorliegen neuer, von der Stahlindustrie nicht beeinflussbarer Voraussetzungen machbar wären (z. B. Verfügbarkeit von günstigen Energieträgern, öffentliche Akzeptanz neuer Rahmenbedingungen). Im Bewusstsein, dass vor diesem Hintergrund nur neue technologische Lösungen das in Europa angestrebte Low-Carbon-Ziel zumindest ansatzweise ermöglichen werden, setzt die voestalpine mit der Investition in eine Direktreduktionsanlage in Nordamerika einen konkreten Schritt zur Verbesserung der Kohlenstoffeffizienz.
Bei diesem Herstellungsverfahren für Eisenschwamm (HBI) als Basismaterial für Hochofen und Stahlwerk kommt anstelle von Koks und Kohle Erdgas als Reduktionsmittel zum Einsatz, was zu einer deutlich günstigeren CO2-Bilanz führt.
CO2-Emissionshandel
Der im Geschäftsbericht 2012/13 beschriebene Prozess des CO2-Emissionshandels sowie die Weiterentwicklung der Emissionshandelsrichtlinie durch die EU-Kommission könnte in absehbarer Zeit eine neue Dynamik erfahren. Zwar wurde der Entwurf der für Österreich geltenden Zuteilungsmengen im Rahmen des CO2-Emissionshandels national bereits am 5. März 2012 veröffentlicht und der EU-Kommission zugestellt, allerdings haben andere Mitgliedstaaten ihre Unterlagen wesentlich später übermittelt, sodass die Prüfung dieser Vorschläge derzeit nach wie vor andauert. Erst nach der Bewertung aller nationalen Zuteilungspläne kann von der Kommission entschieden werden, ob die Summe der vorgesehenen kostenfreien Zuteilungen der gemäß Emissionshandelsrichtlinie insgesamt zugelassenen Emissionsmenge entspricht oder nicht. Falls nicht, wäre die Zuteilungsmenge über einen „Korrekturfaktor“ generell zu verringern. Wie im Juli 2013 an die Öffentlichkeit gedrungen ist, könnte ein derartiger Korrekturfaktor bereits relativ kurzfristig notwendig werden, womit sich vor allem die Belastung der erzeugenden Industrie signifikant erhöhen würde. Im Interesse der Erhaltung der globalen Konkurrenzfähigkeit europäischer Produktionsstandorte wäre in diesem Falle aber eine Strukturreform mit einer klaren sektoralen Trennung von Energieerzeugung und erzeugender Industrie wohl unumgänglich. Aussagen zur konkreten CO2-Kostenbelastung der nächsten Jahre sind damit derzeit noch nicht möglich.
Neue Umweltinformationskampagne
Der voestalpine-Konzern präsentiert sich in Bezug auf seine Umweltaktivitäten sowohl im Internet als auch im Printbereich auf Basis einer einheitlichen und klaren Grundlinie in neuer Form. Das Motto „Wir haben die Umwelt fest im Blick“ soll sowohl innerhalb als auch außerhalb des Konzerns das Verständnis für die Umweltschutzaktivitäten stärken und größtmögliche Transparenz schaffen. Komplexe Umweltthemen werden verständlich und kompakt aufbereitet. Der neue Internetauftritt und ein aktueller Konzernumweltfolder tragen das Umweltbewusstsein des Konzerns nach außen.
Aktiver Wissensaustausch, offener und regelmäßiger Informations- und Kommunikationstransfer, zielgruppenorientierte Kommunikationsmaßnahmen und regelmäßige Jour-fixe-Termine werden vom Umweltnetzwerk der voestalpine-Gesellschaften vorangetrieben, um gemeinsam nachhaltige Lösungen im Interesse des Unternehmens genauso wie seines Umfeldes weiterzuentwickeln und umzusetzen.