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Rohstoffe

Auch im Geschäftsjahr 2015/16 war die Entwicklung bei den für die Stahlerzeugung wichtigsten Rohstoffen über weite Strecken von einem generell rezessiven Preistrend bestimmt, wenngleich – mit Ausnahme von Schrott- und Legierungspreisen – nicht in der gleichen Intensität, wie das im Geschäftsjahr 2014/15 der Fall war. Beim volumenmäßig bedeutendsten Rohstoff, dem Eisenerz, wurde der massive Preisverfall im Jahr 2014 durch einen überzogenen Kapazitätsaufbau der Minenbetreiber ausgelöst, die in ihren Prognoserechnungen von viel zu optimistischen Wachstumsperspektiven der globalen – insbesondere der chinesischen – Stahlindustrie ausgegangen waren.

Der Abschwung im Kalenderjahr 2015 ist aber auch das Resultat einer erstmals seit vielen Jahren rückläufigen weltweiten Stahlproduktion. Nachdem der Preis für eine Tonne Feinerz (CFR China) am Spotmarkt zwei Jahre zuvor noch bei etwa 130 USD lag, fiel er im Dezember 2015 auf unter 40 USD. Obwohl sich die Marktdominanz auf so wenige Unternehmen im Bergbau wie in kaum einem anderen Sektor konzentriert, büßte der Eisenerzpreis von Jänner 2014 bis Dezember 2015 damit etwa 70 % des Wertes ein. Die großen Bergbauunternehmen in Australien und Brasilien reagierten darauf mit massiven Einsparungsprogrammen, die in Kombination mit der Verschiebung von Währungsparitäten und dem drastischen Rückgang des Ölpreises halfen, die Kostenbasis in Bezug auf Abbau und Transport von Eisenerz zu senken. Kleinere und weniger rentable Minenbetreiber konnten dem Kostendruck nicht standhalten und sahen sich gezwungen, ihre Minen zumindest vorübergehend zu schließen. Unabhängig davon blieb aber auch im 1. Kalenderquartal 2016 die hohe Volatilität auf den Eisenerzmärkten erhalten. Durch einen Mix aus Abschwächung des US-Dollars, (vermutete) bessere Wachstumsaussichten für die chinesische Stahlindustrie und gleichzeitig außergewöhnlich niedrige Stahllagerbestände in China nahm der Eisenerzpreis im Quartalsverlauf wieder um etwa die Hälfte des Wertes zu und lag mit Ende März 2016 bei rund 60 USD und damit etwa auf dem Niveau wie zu Geschäftsjahresbeginn 2015/16.

Im Unterschied zu Eisenerz begann der Preisverfall bei Kokskohle bereits mit Beginn des Kalenderjahres 2011 und setzte sich zunächst bis zum Ende des Geschäftsjahres 2013/14 fort. Ausschlaggebend dafür war neben einem zusätzlichen Kohleangebot vor allem aus der Mongolei auch, dass seit 2011 im Gegensatz zur Vergangenheit keine gravierenden Angebotseinbußen durch Überschwemmungen in den großen Kohleabbaugebieten Australiens mehr eingetreten sind. Nach einer Stabilitätsphase im Geschäftsjahr 2014/15, in der der Preis für eine Tonne Kokskohle am Spotmarkt (FOB Australien) bei rund 110 USD verharrte, tendierte er im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder schwächer und bewegte sich in einer Bandbreite von 80 bis 90 USD pro Tonne. Der Rückgang im Geschäftsjahr 2015/16 ist darauf zurückzuführen, dass China weitgehend zum Selbstversorger bei Kokskohle geworden ist und die Einfuhren drastisch gesenkt hat. In diesem Umfeld ist es für einige US-Produzenten unmöglich geworden, wettbewerbsfähig zu bleiben, wodurch dort Kapazitäten aus dem Markt genommen wurden.

Vom Ausmaß und der zeitlichen Dimension ähnlich verlief auch der Preisverfall bei Koks. Kostete die Tonne Koks (FOB China) zu Beginn des Jahres 2011 noch über 500 USD, ging allerdings nicht nur der Kokspreis in den nachfolgenden Jahres massiv zurück, sondern auch die Preisdifferenz zu Kokskohle, womit der Preis für eine Tonne Koks mit Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres bei nur mehr etwa 115 USD zu liegen kam.

Zeitlich nachgelagert, aber vom relativen Rückgang in einer ähnlichen Dimension wie der Eisenerzpreis, verfielen auch die Schrottpreise, die in den Sommer- und Herbstmonaten 2015 einen Einbruch auf rund 165 EUR (Sorte E3, Deutschland) je Tonne vollzogen. Zu Geschäftsjahresbeginn war der Schrottpreis noch bei ca. 240 EUR je Tonne gelegen.

Auch die Beschaffungskosten für die wesentlichen Legierungen, die insbesondere in der Special Steel Division einen bedeutenden Kostenfaktor ausmachen, gaben im Geschäftsjahr 2015/16 teils deutlich nach. Vor allem bei Molybdän, Vanadium und Chrom kam es innerhalb eines Jahres zu Preisrückgängen zwischen 20 % und 30 %. Nickel, das für die Edelstahlerzeugung den wertmäßig höchsten Anteil im Legierungsportfolio darstellt, war im gleichen Zeitraum mit Preiseinbußen von nahezu einem Drittel konfrontiert.

Über voestalpine

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
48.500 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2015/16

€ 11,1 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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