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Investitionen

Waren die Investitionen der letzten Jahre im Interesse einer progressiven Entschuldung der Bilanz durch eine Beschränkung des Aufwandes auf etwa dem Abschreibungsniveau geprägt, wurde mit Unterschreiten der Gearing-Ratio von 50 % im abgelaufenen Geschäftsjahr die Investitionstätigkeit im voestalpine-Konzern wieder deutlich dynamischer.

Mit 851,5 Mio. EUR (Vorjahr 574,6 Mio. EUR) lagen die Investitionen 2012/13 erstmals seit dem Geschäftsjahr 2008/09 wieder deutlich über Abschreibungsniveau (Abschreibungen im Geschäftsjahr 2012/13: 588,2 Mio. EUR). Es handelte sich dabei neben notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen wie der Zustellung eines Hochofens in der Metal Engineering Division vor allem um Vorhaben, die konsequent dem weiteren Ausbau der Technologie- und Qualitätsführerschaft dienen und gleichzeitig die regionale Diversifikation des Konzerns außerhalb Europas vorantreiben. Im Detail stellte sich die Investitionstätigkeit der einzelnen Divisionen im Geschäftsjahr 2012/13 wie folgt dar:

Mit 277,3 Mio. EUR entfiel ein knappes Drittel des konzernalen Investitionsaufwandes im Geschäftsjahr 2012/13 auf die Steel Division (Vorjahr: 197,8 Mio. EUR, +40,2 %). Im Zentrum der Aktivitäten standen die letzten Maßnahmen des seit 2009 laufenden Großinvestitionsprogramms „L6“, ergänzt um notwendige Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen. Nach der Inbetriebnahme der DeNOX-Anlage am Sinterband mit Jahresende 2012 bildet die Inbetriebnahme der Kontiglühe 2 (Investitionsvolumen 150 Mio. EUR) den Abschluss von „L6“. Die Steel Division wird dann über das derzeit weltweit modernste Aggregat zur Herstellung von Elektroband verfügen.

Das neue Investitionsprogramm „Linz 2020“ dient der langfristigen Absicherung der Technologie- und Qualitätsführerschaft sowie der Kosten- und Produktmixoptimierung. Wesentliche Projektbestandteile sind unter anderem Zustellungen aller drei Hochöfen einschließlich der Installation von Kohleeindüsungsaggregaten („PCI“), der Ausbau der sekundärmetallurgischen Kapazitäten auf 80 % der Stahlwerkskapazität sowie die Erneuerung der Brammenbearbeitungsanlagen. Eine Erweiterung der Stahlerzeugungskapazität am Standort Linz über 6 Mio. Tonnen hinaus ist im Rahmen dieses Programms nicht vorgesehen. In der Grobblechfertigung befindet sich derzeit der Neubau des Walzgerüstes planmäßig in Umsetzung. In Verbindung mit einer neuen Walztechnologie wird in diesem Segment damit die Erschließung neuer Produktqualitäten möglich.

Die Special Steel Division investierte im Geschäftsjahr 2012/13 insgesamt 257,2 Mio. EUR und verdoppelte damit den Vorjahreswert von 128,7 Mio. EUR. Zu den wesentlichsten Investitionen zählte dabei die Erweiterung der Kapazitäten zur Herstellung pulvermetallurgischer Stähle am Standort Kapfenberg. Planmäßig verläuft die Umsetzung der Neukonzeption des Stahlwerkes am Standort Wetzlar (Deutschland), wobei dort im Zuge eines insgesamt vierjährigen Ausbauprogramms der Fokus noch stärker auf Produktivität, Qualität sowie Umweltschutz und Arbeitssicherheit gelegt wird.

Im weltweiten Service- und Vertriebsnetzwerk der Division wird kontinuierlich in den Ausbau der An- und Bearbeitungsaktivitäten investiert. Die Schwerpunkte lagen dabei im vergangenen Jahr in Kanada, China und Deutschland. Die Division Special Steel zielt damit nicht nur auf die Verlängerung der Wertschöpfungskette, sondern auch auf eine signifikante Stärkung der eigenen Position im Kundenservice ab.

Die Investitionen der Metal Engineering Division lagen im Geschäftsjahr 2012/13 mit 164,9 Mio. EUR um rund 27,5 % über dem Vorjahreswert (129,3 Mio. EUR). Das kostenmäßig umfangreichste Projekt bildete dabei die Zustellung eines der beiden Hochöfen am Standort Donawitz. Auf der Drahtseite wurde bei der vor rund einem Jahr mehrheitlich übernommenen CPA Filament GmbH die Errichtung einer Produktionsanlage zur Herstellung von ultrafesten Feinstdrähten weitergeführt und weitgehend abgeschlossen. Das Unternehmen beginnt derzeit die Hochlaufphase (siehe auch Kapitel „Akquisitionen“).

Neben einer Vielzahl kleinerer Projekte, die sich plangemäß in Umsetzung befinden, sei exemplarisch die Einrichtung von umfangreichen Labor- und Testgeräten in Kindberg/Österreich für die Qualitätsüberprüfung von Nahtlosrohren hervorgehoben.

Der Investitionsaufwand der Metal Forming Division erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 30 % von 109,8 Mio. EUR auf 142,6 Mio. EUR. Mitte November 2012 erfolgte der Spatenstich für die Errichtung eines Werkes zur Herstellung von Automobilkomponenten in Cartersville, Georgia/USA, mit geplantem Produktionsbeginn noch in der 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2013/14. Im Rahmen der forcierten Internationalisierung des Geschäftsbereiches Automotive Body Parts werden parallel dazu auch in Südafrika und China neue Produktionsstandorte errichtet. Ebenfalls für China wurde im 3. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres der Auftrag zur Errichtung einer Sonderprofilproduktion (Kundenschwerpunkte: Bau- und Landwirtschaftsmaschinen) vergeben. Im Geschäftsbereich Precision Strip wurden die Investitionen in ein neues Walz- und Bandbearbeitungszentrum am Standort Kematen/Österreich weitgehend abgeschlossen.

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