voestalpine AG im Vergleich zu ATX und internationalen Indizes
Seit Beginn des Kalenderjahres 2018, also just zu einem Zeitpunkt, als die Handelskonflikte der USA mit dem Rest der Welt ihren Anfang nahmen, begannen sich die Vorlaufindikatoren in Europa abzuschwächen und brachten damit konjunktursensitive Aktien zunehmend unter Druck. Im Kalenderjahr 2019 eskalierte der Handelsstreit zwischen den USA und China zusehends. Die dadurch hervorgerufenen Unsicherheiten speziell für die exportorientierten Volkswirtschaften ließen die Frühindikatoren wie z. B. den IFO-Geschäftsklimaindex oder die Einkaufsmanagerindizes für die verarbeitende Industrie in Europa weiter zurückgehen. Erste Auswirkungen auf die globale Konjunktur waren in der 2. Kalenderjahreshälfte 2018 bereits in China und in der Folge dann auch in Europa zu spüren. Während China durch wirtschaftsstimulierende Maßnahmen im Bau- und Infrastruktursektor dem Rückgang in konsumnahen und exportorientierten Bereichen entgegenwirkte, verschärfte sich der konjunkturelle Gegenwind in Europa im Verlauf des Kalenderjahres 2019 zusehends. Besonders betroffen vom Wirtschaftsabschwung zeigte sich der europäische Stahlsektor. In diesem Industriezweig verstärkte die Nachfrageabschwächung die ohnedies bereits strukturell herausfordernden Bedingungen in Form von steigenden Zukaufskosten für CO2-Zertifikate sowie ineffektiven Maßnahmen zur Eindämmung ausufernder Stahlimporte. Darüber hinaus gestaltete sich auch das wirtschaftliche Umfeld in den Weiterverarbeitungsbereichen sukzessive schwieriger.
Entsprechend niedriger entwickelten sich die Ergebnisprognosen der Kapitalmarktteilnehmer, womit die Abwärtsspirale des Aktienkurses der voestalpine in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 eine Fortsetzung des Vorjahrestrends fand. Während sich der ATX in diesem Zeitraum tendenziell seitwärts bewegte und per Ende September 2019 nur ein geringes Minus im Ausmaß von –2 % verzeichnete, entwickelte sich der Kurs des voestalpine-Wertpapiers über die gesamte Periode sehr volatil. Verstärkt wurde die hohe Schwankungsbreite aufgrund von regelmäßig aufkommenden geopolitischen Unsicherheitsfaktoren (Ausweitung der italienischen Staatsverschuldung, ungeregelter Brexit, Konflikt USA mit Iran, Angriff auf Ölindustrie im Nahen Osten etc.), die Rezessionsängste ins Bewusstsein der Anleger rückten. Vor diesem Hintergrund musste der Aktienkurs der voestalpine im 1. Halbjahr 2019/20 eine Verringerung von annähernd 25 % hinnehmen. Lag der Kurswert zu Beginn des Geschäftsjahres 2019/20 noch bei 28,04 EUR, reduzierte sich dieser per Ende September 2019 auf 21,08 EUR. Im Unterschied zum ATX wiesen die Indizes Dow Jones Industrial sowie STOXX Index Europe im Vergleichszeitraum sogar eine leicht positive Tendenz auf.
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