Quartals- und Halbjahresentwicklung des voestalpine-Konzerns |
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Mio. EUR |
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1 Q |
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2 Q |
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1 H |
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2018/19 |
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2019/20 |
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2018/19 |
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2019/20 |
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2018/19 |
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2019/20 |
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Veränderung in % |
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01.04.– |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.07.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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Umsatzerlöse |
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3.469,0 |
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3.336,1 |
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3.205,0 |
|
3.205,5 |
|
6.674,0 |
|
6.541,6 |
|
–2,0 |
||
EBITDA |
|
513,0 |
|
370,9 |
|
347,1 |
|
294,6 |
|
860,1 |
|
665,5 |
|
–22,6 |
||
EBITDA-Marge |
|
14,8 % |
|
11,1 % |
|
10,8 % |
|
9,2 % |
|
12,9 % |
|
10,2 % |
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EBIT |
|
323,8 |
|
156,7 |
|
155,7 |
|
72,9 |
|
479,5 |
|
229,6 |
|
–52,1 |
||
EBIT-Marge |
|
9,3 % |
|
4,7 % |
|
4,9 % |
|
2,3 % |
|
7,2 % |
|
3,5 % |
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Ergebnis vor Steuern |
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294,3 |
|
124,4 |
|
127,2 |
|
38,1 |
|
421,5 |
|
162,5 |
|
–61,4 |
||
Ergebnis nach Steuern1 |
|
226,3 |
|
90,4 |
|
93,6 |
|
24,8 |
|
319,9 |
|
115,2 |
|
–64,0 |
||
Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) |
|
51.827 |
|
51.670 |
|
51.931 |
|
51.275 |
|
51.931 |
|
51.275 |
|
–1,3 |
Nach Jahren des Wachstums weist der voestalpine-Konzern im 1. Halbjahr 2019/20 gemessen am Umsatz eine leicht rückläufige Tendenz auf. Dieser Rückgang spiegelt im Wesentlichen die konjunkturelle Eintrübung in wichtigen Wirtschaftsregionen bzw. Kundensegmenten und deren negative Auswirkung auf das Versandvolumen. Differenziert stellt sich die Entwicklung der Preise dar: Die High Performance Metals Division und die Metal Engineering Division (mit Ausnahme von Drahtprodukten) wiesen aufgrund von gestiegenen Rohstoffkosten ein höheres Preisniveau auf. Dagegen fielen die Stahlpreise in der Steel Division trotz zuwachsender Vormaterialkosten als Folge der verschärften Marktbedingungen. Bis auf die Metal Forming Division waren alle Divisionen mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung konfrontiert. In Summe schwächten sich damit die Umsatzerlöse des voestalpine-Konzerns um 2,0 % von 6.674,0 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2018/19 auf 6.541,6 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2019/20 ab.
Deutlich stärkere Einbußen musste der voestalpine-Konzern im Jahresvergleich bei den Ergebnissen hinnehmen. Obwohl die Vorjahresbasis durch die Sondereffekte in der Steel Division (Großreparatur des wichtigsten Hochofens) bereits reduziert war, verminderten sich im herausfordernden Marktumfeld die einzelnen Ergebniskategorien des Konzerns im 1. Halbjahr 2019/20 signifikant. Von dieser Entwicklung waren in unterschiedlicher Ausprägung alle vier Divisionen betroffen. Da in der Metal Engineering Division in etwa die Hälfte des Geschäftsvolumens auf das relativ stabile Kundensegment Eisenbahnsysteme entfällt, weist diese Division auf der Ergebnisseite die geringsten Einbußen auf. Die Metal Forming Division hingegen war durch die Abkühlung der Autoindustrie sowie die hohen Anlaufkosten beim Automotive-Werk in Cartersville, Georgia, USA, mit dem stärksten Abfall konfrontiert. Insgesamt verminderte sich damit das EBITDA des voestalpine-Konzerns im 1. Halbjahr 2019/20 um 22,6 % auf 665,5 Mio. EUR (Vorjahr 860,1 Mio. EUR). Im gleichen Zeitraum reduzierte sich das EBIT um mehr als die Hälfte von 479,5 Mio. EUR auf 229,6 Mio. EUR. Auf Basis eines Nettofinanzergebnisses von –67,1 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2019/20 (Vorjahr –58,0 Mio. EUR) ergibt sich für die aktuelle Berichtsperiode ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 162,5 Mio. EUR (Vorjahr 421,5 Mio. EUR). Vor dem Hintergrund einer Steuerquote von 29,1 % (Vorjahr 24,1 %) fällt das Ergebnis nach Steuern im 1. Halbjahr 2019/20 mit 115,2 Mio. EUR um 64,0 % geringer aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (319,9 Mio. EUR).
Stark zugenommen hat die Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) des voestalpine-Konzerns sowohl im Jahresvergleich als auch in der Gegenüberstellung mit dem Bilanzstichtag. Die Hauptursachen dafür liegen nicht in der operativen Entwicklung, sondern sind im Wesentlichen bilanztechnischer Natur. Ein Teil der Erhöhung ist auf die bilanzielle Miteinbeziehung der Leasingverhältnisse gemäß IFRS 16 zurückzuführen, wodurch sich die verzinslichen Passiva gegenüber dem Bilanzstichtag um rund 437 Mio. EUR vergrößerten. Zum anderen hat der Vorstand der voestalpine AG am 9. September 2019 beschlossen, die im Jahr 2013 begebene Hybridanleihe mit einem Volumen von 500 Mio. EUR zum 31. Oktober 2019 zu kündigen. Damit wird die Hybridanleihe in der Bilanz per 30. September 2019 nicht mehr in der Position Eigenkapital, sondern unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. In operativer Hinsicht belastete der Anstieg des Working Capital die Verschuldungskennziffer gegenüber dem Wert des Bilanzstichtages 31. März 2019, während es im 12-Monats-Vergleich annähernd stabil blieb. Auf Basis dieser Entwicklungen nahm die Nettofinanzverschuldung von 3.599,0 Mio. EUR per 30. September 2018 (3.125,4 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31. März 2019) auf 4.503,1 Mio. EUR per 30. September 2019 zu. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich das Eigenkapital infolge der Hybridanleihe-Kündigung von 6.550,9 Mio. EUR per 30. September 2018 (6.709,8 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31. März 2019) auf 5.994,7 Mio. EUR per 30. September 2019. Als Konsequenz daraus erhöhte sich die Gearing Ratio von 54,9 % per 30. September 2018 (46,6 % zum Bilanzstichtag 31. März 2019) auf 75,1 % per 30. September 2019.
Die Nettofinanzverschuldung lässt sich wie folgt überleiten:
Nettofinanzverschuldung |
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Mio. EUR |
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30.09.2018 |
|
30.09.2019 |
|
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|
Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig |
|
2.376,3 |
|
3.584,6 |
Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig |
|
1.756,7 |
|
1.689,1 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
–264,0 |
|
–312,5 |
Andere Finanzanlagen |
|
–256,0 |
|
–442,5 |
Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung |
|
–14,0 |
|
–15,6 |
Nettofinanzverschuldung |
|
3.599,0 |
|
4.503,1 |
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