Nachdem in den vergangenen Jahren eine Reihe von Großprojekten realisiert wurde und damit das Investitionsvolumen des voestalpine-Konzerns deutlich über dem langjährigen Durchschnitt lag, hat sich der Investitionsaufwand im 1. Halbjahr 2017/18 deutlich reduziert. Er kam mit 337,9 Mio. EUR um 28,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 470,8 Mio. EUR und damit auch etwas unter dem Abschreibungsniveau des aktuellen Jahres zu liegen. Diese Entwicklung macht auch deutlich, dass eine Vielzahl hochmoderner Anlagen auf dem letzten Stand der Technik rechtzeitig vor dem konjunkturellen Aufschwung in Europa erfolgreich in Betrieb genommen werden konnten.
In der Steel Division verringerten sich die Investitionsausgaben um 60,2 % von 229,0 Mio. EUR im Vorjahr auf aktuell 91,2 Mio. EUR. Das derzeit größte Vorhaben der Division, die Errichtung der Stranggussanlage 8 am Standort Linz, Österreich, befindet sich in einem schon weit fortgeschrittenen Stadium. Einzelne Anlagenteile wurden bereits erfolgreich getestet, womit der Hochlauf des gesamten Aggregats voraussichtlich noch im 4. Quartal 2017/18 erfolgen wird. Das 1. Halbjahr 2017/18 war aber auch geprägt von Vorbereitungsarbeiten für die Großreparatur des Hochofens A, die im Sommer 2018 über einen Zeitraum von 100 Tagen geplant ist. Um die Versorgung der Kunden mit höchstwertigem Stahlband auch in dieser Phase im gewohnten Umfang gewährleisten zu können, wurde bereits mit dem Aufbau eines entsprechenden Vormateriallagers (Brammen) für die nachgelagerten Walzaggregate begonnen.
Der Investitionsaufwand der High Performance Metals Division lag im 1. Halbjahr 2017/18 mit 71,4 Mio. EUR um 35,5 % höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (52,7 Mio. EUR). Unter anderem hat die Division in Shanghai, China, heuer den weltweit größten Vakuum-Härteofen zur Wärmebehandlung von Strukturteilen für den Automobilleichtbau in Betrieb genommen, um dem Trend zu immer größeren Druckgussformen entsprechend Rechnung zu tragen. In Taipei, Taiwan, und Toronto, Kanada, wurden weitere Druckaggregate für den Bereich Additive Manufacturing installiert, womit die Division diese zukunftsweisende Technologie nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Nordamerika forciert. Ende September 2017 wurde die Entscheidung getroffen, in Kapfenberg, Österreich, ein völlig neues Edelstahlwerk als Ersatz der bestehenden Anlage zu errichten. Baubeginn ist 2018, das weltweit modernste Werk seiner Art soll 2021 den Betrieb aufnehmen. Das Investitionspräliminare beläuft sich auf 330 bis 350 Mio. EUR.
In der Metal Engineering Division beliefen sich die Investitionen der ersten sechs Monate 2017/18 auf 64,9 Mio. EUR, sie lagen damit um 18,5 % unter dem Vergleichsaufwand des Vorjahres (79,6 Mio. EUR). Herausragendes Projekt der letzten drei Jahre war in dieser Division das Ende September 2017 eröffnete, voll digitalisierte neue Drahtwalzwerk in Leoben/Donawitz, Österreich. Die mit einem Aufwand von 140 Mio. EUR errichtete Anlage stellt eine globale technologische Benchmark dar. Durch die kürzlich erfolgte Vergabe der Stranggussanlage 4 am gleichen Standort wird auch zukünftig die qualitativ optimale Versorgung der divisionalen Weiterverarbeitungsbereiche ermöglicht. Dieses derzeit umfangreichste Investitionsvorhaben in der Metal Engineering Division sollte im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.
Eine stabile Entwicklung weist das Investitionsvolumen der Metal Forming Division im 1. Halbjahr 2017/18 (104,4 Mio. EUR) im Vergleich zum Vorjahr (106,5 Mio. EUR) auf. Der Fokus der Division liegt unverändert auf dem weltweiten Roll-out von Schlüsseltechnologien im Bereich höchstfester Automobilkomponenten. So sind im Sommer des heurigen Jahres zwei zusätzliche „phs“-Warmumformanlagen in Cartersville, USA, in Betrieb gegangen. Um die dynamische Entwicklung des mexikanischen Automobilmarktes zu begleiten, wird derzeit in Aguascalientes, Mexiko, in Assembling-Anlagen investiert. In Tianjing, China, läuft parallel dazu die Errichtung eines weiteren Assembling-Werkes ebenfalls für die Belieferung internationaler Automobilkunden.
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