seit den letzten Monaten des Jahres 2013 mehren sich jene Stimmen, die für 2014 die endgültige Rückkehr auf einen stabilen globalen Wachstumspfad und damit die gleichsam finale Überwindung der Finanzkrise der Jahre 2008/09 und ihrer Folgen erwarten. In Erinnerung an die Jahre 2012 und 2013 tut sich hier so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis auf: Diese Meinung entspricht auffällig dem, was schon zu Jahresbeginn 2012 vielfach zu hören war und dann wieder vor einem Jahr, nur mit noch deutlich gesteigerter Überzeugung, und jetzt neuerlich …
Wenn schon der historische Soll-Ist-Vergleich zwei Mal nicht unbedingt zugunsten der Konjunkturoptimisten ausfällt, so scheint die Aussicht, dass sie im dritten Anlauf recht behalten, günstig – und doch spricht nach wie vor einiges dafür, auch bei den Konjunkturerwartungen für 2014 Vorsicht walten zu lassen. Zweifellos deuten viele Zeichen in Nordamerika auf einen anhaltenden Aufschwung und spricht vieles für eine weitgehend stabile Entwicklung in China sowie eine erfolgreiche Fortsetzung des finanziellen und wirtschaftlichen Restrukturierungsweges in Europa. Darüber darf aber nicht übersehen werden, dass gleichzeitig wesentliche Teile des globalen Wirtschaftsgefüges aus unterschiedlichsten Gründen mit ökonomischen, zum Teil auch politischen Problemen kämpfen. Dazu gehören wichtige Länder Südamerikas, Indien, die Türkei, die Ukraine und andere mehr. Von ihnen gehen immer stärker – zum Teil auch weitreichende – kurzfristige Veränderungen des internationalen Wechselkurssystems mit teilweise erheblichen Auswirkungen auch auf alle anderen Volkswirtschaften aus.
Nicht unbedingt unterstützend für eine positive Wirtschaftsentwicklung wirken auch die vielen offenen Fragen im Zusammenhang mit der weitgehenden Neuordnung der Energieversorgung in großen Teilen der Welt. Derartige Veränderungen führen naturgemäß zu politischen, ideologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und erheblicher Unsicherheit über die weitere Entwicklung, ebenso simplifizierend wie treffend zum Ausdruck gebracht mit einem einzigen Wort: Energiewende.
Nicht, dass wir uns ein weiteres Jahr an Unsicherheit und Rückschlägen wünschen würden – es geht vielmehr darum, sich bewusst zu machen, dass der erhoffte, ja erwartete Aufschwung nach wie vor keine abgemachte Sache ist, sondern dabei durchaus noch die eine oder andere Hürde zu bewältigen sein wird. Eines steht aber in jedem Fall fest: 2014 bietet bessere Voraussetzungen, die mit „Lehman“ entstandene Krisenperiode endgültig in Richtung einer wieder einigermaßen „normalen“ Wirtschaftsentwicklung zu verlassen, als dies in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist.
Linz, 10. Februar 2014
Der Vorstand
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