Sehr geehrte Damen und Herren,
dieser Halbjahresbericht des Geschäftsjahres 2019/20 unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den vorhergehenden. Nach einer langen Periode der ökonomischen Expansion sind wir mit Beginn des Geschäftsjahres 2019/20 in eine Phase großer Unsicherheit eingetreten. Die für uns wesentlichen ökonomischen Frühindikatoren im Bereich der produzierenden Industrie deuten weltweit eine signifikante Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik an, wobei unser wichtigster Markt, Europa, aktuell am deutlichsten an Geschwindigkeit verliert.
Nach den hohen Investitionen der letzten Jahre gilt es nun wieder finanziellen Handlungsspielraum für weitere Entwicklungsoptionen zu schaffen und dementsprechend stehen die Bilanzstruktur, die Cashflow-Generierungsfähigkeit und die Ergebnisoptimierung – in dieser Reihenfolge – an oberster Stelle unserer Agenda. Die dazu notwendigen Programme wurden eingeleitet und befinden sich bereits in der Umsetzung.
Die aktuellen Unsicherheiten und die damit verbundenen Rahmenbedingungen schränken kurzfristig unseren strategischen Handlungsspielraum ein, obwohl die längerfristige Strategie von Wachstum in die Verlängerung der Wertschöpfungskette unverändert gültig ist und mit Blick auf die Verschuldung auch weiter fortgesetzt wird.
Die jüngsten Veränderungen im globalen Wirtschaftsgefüge, allen voran der globale Handelskonflikt, aber auch die weitere Entwicklung Europas als Wirtschaftsraum mit sichtlich schwindendem Interesse an einer durchgängigen industriellen Wertschöpfungskette, erfordern aber eine über die reine kurzfristig operative Optimierung hinausgehende Agenda. In den nächsten Monaten werden daher die Auswirkungen der geänderten globalen ökonomischen Rahmenbedingungen auf die langfristige Positionierung von allen wesentlichen Geschäftsbereichen untersucht.
Solche Phasen sind naturgemäß anspruchsvoll und fordernd. Der Fokus des Vorstandes liegt daher aktuell auf Entschuldung und Ergebnisstabilisierung.
Der Vorstand
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