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Metal Engineering Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 verlief für die Metal Engineering Division zwiespältig. Während die Bereiche Eisenbahninfrastruktur und Welding Consumables (Schweißzusatzwerkstoffe) eine sehr solide Entwicklung nahmen, waren die unter Industrial Solutions angesiedelten Bereiche Wire Technology (Draht) und Seamless Tubes (nahtlose Rohre für Öl- und Gasexploration) mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert.

Der Bereich Turnout Systems (Weichensysteme) fand praktisch in allen wesentlichen Märkten weltweit eine gute Nachfragesituation vor. Während in China die staatlich indizierten Konjunkturprogramme Investitionen unter anderem in die Eisenbahninfrastruktur stimulierten, wird die Nachfrage in Europa durch Aufholeffekte aus den letzten Jahren getrieben. In Nordamerika hingegen zeigten sich nach einer sehr soliden Entwicklung gegen Ende des Halbjahres 2019/20 erste Anzeichen einer Abschwächung im Eisenbahnbereich, ausgelöst von der generellen Abschwächung der güterproduzierenden Industrie.

Im Bereich der Premiumschienen mit seinem starken Fokus auf den europäischen Markt war die Nachfrage in den ersten beiden Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres durchwegs zufriedenstellend. Allerdings konnte die Preisentwicklung die massiv gestiegenen Rohstoffpreise nicht in vollem Umfang kompensieren.

Auch der global aufgestellte Bereich Welding Consumables (Schweißzusatzwerkstoffe) zeigte in allen wesentlichen Märkten eine solide Entwicklung, obwohl sich die Konjunktur in der Berichtsperiode weltweit abkühlte. Neben positiven Effekten aus den internen Restrukturierungen der vergangenen Jahre trugen auch die Erweiterungen des Produktportfolios sowie die Weiterentwicklung zum Gesamtsystemanbieter von Schweißequipment und Schweißzusatzwerkstoffen zu dieser positiven Entwicklung bei.

Das Segment Wire Technology, welches Draht- und Stabstähle überwiegend für die Automobilindustrie produziert, war seit Beginn des Geschäftsjahres mit sinkender Nachfrage ebenso konfrontiert wie mit zunehmendem Wettbewerbsdruck. In der Folge wurde die Produktion am Standort Donawitz, Österreich, bereits im April 2019 um eine Schicht reduziert und läuft seither im 3-Schicht-Betrieb.

Das Produktsegment Tubulars (Nahtlosrohre für die Öl- und Gasexploration) sah sich im 1. Halbjahr 2019/20 neben den Belastungen aus den amerikanischen Schutzzöllen („Section 232“) in Nordamerika zusätzlich einem Marktumfeld ausgesetzt, das sich sukzessive verschlechterte. Als Folge dieser Entwicklung wurde die Produktion am Standort Donawitz, Österreich, im April 2019 von 4- auf 3-Schicht-Betrieb umgestellt.

Aufgrund der nachlassenden Konjunktur und der damit einhergehenden verringerten Schichtigkeiten in einzelnen Walzaggregaten der weiterverarbeitenden Betriebe wurde auch die Fahrweise im LD-Stahlwerk in Donawitz, Österreich, entsprechend angepasst und der Möllereinsatz (Mix der Rohstoffe) optimiert. Die Rohstoffpreisentwicklung, insbesondere bei Eisenerz, war in den ersten beiden Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres von hoher Volatilität und insgesamt steigenden Preisen geprägt. Da die Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten an die Kunden nur eingeschränkt möglich war, hat dies zu einer entsprechenden Belastung des Ergebnisses in der Division geführt.

In allen Gesellschaften laufen Maßnahmen zur Senkung der Kosten und zur Steigerung der Effizienz. Zudem werden die Strategie der ständigen technologischen Weiterentwicklung aller Produkte sowie die Erweiterung des Produktportfolios in Richtung Verlängerung der Wertschöpfung unverändert weiterverfolgt, nicht zuletzt, um dem zunehmenden Druck auf Commodity-Produkte auszuweichen.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Quartalsentwicklung der Metal Engineering Division

Mio. EUR

 

1 Q

 

2 Q

 

1 H

 

 

 

 

2018/19

 

2019/20

 

2018/19

 

2019/20

 

2018/19

 

2019/20

 

Veränderung in %

 

 

01.04.–30.06.2018

 

01.04.–30.06.2019

 

01.07.–30.09.2018

 

01.07.–30.09.2019

 

01.04.–30.09.2018

 

01.04.–30.09.2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

799,8

 

778,8

 

747,6

 

758,7

 

1.547,4

 

1.537,5

 

–0,6

EBITDA

 

98,5

 

90,0

 

85,3

 

82,3

 

183,8

 

172,3

 

–6,3

EBITDA-Marge

 

12,3 %

 

11,6 %

 

11,4 %

 

10,8 %

 

11,9 %

 

11,2 %

 

 

EBIT

 

56,3

 

44,9

 

44,4

 

31,4

 

100,7

 

76,3

 

–24,2

EBIT-Marge

 

7,0 %

 

5,8 %

 

5,9 %

 

4,1 %

 

6,5 %

 

5,0 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)

 

13.577

 

13.371

 

13.512

 

13.369

 

13.512

 

13.369

 

–1,1

Die Metal Engineering Division weist im 1. Halbjahr 2019/20 bei den Umsatzerlösen im Jahresvergleich eine stabile Entwicklung auf. Einbußen im Geschäftsbereich Industrial Systems konnten durch eine Steigerung im Geschäftsbereich Railway Systems kompensiert werden. Durch die zunehmende konjunkturelle Eintrübung in der Automobil- und Energieindustrie fielen die Absatzmengen bei Draht- und Nahtlosrohrprodukten deutlich niedriger aus. Im Hinblick auf die Eisenbahninfrastruktur nahmen die Schienenlieferungen im aktuellen Berichtszeitraum um etwa 5 % zu. Zusätzlich stieg auch das Preisniveau durch die Weitergabe höherer Rohstoffkosten. Ein wesentlicher Faktor für die gute Entwicklung im Bereich Railway Systems war im aktuellen Geschäftsjahr das Produktsegment Turnout Systems (Weichen), das die Geschäftstätigkeit deutlich ausweiten konnte. Vor diesem Hintergrund liegen die Umsatzerlöse der Division im 1. Halbjahr 2019/20 mit 1.537,5 Mio. EUR annähernd auf dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraumes (1.547,4 Mio. EUR). Auch auf der Ergebnisseite war die gute Performance bei Railway Systems ausschlaggebend dafür, dass die Verminderung beim EBITDA um 6,3 % von 183,8 Mio. EUR (Marge 11,9 %) im 1. Halbjahr 2018/19 auf 172,3 Mio. EUR (Marge 11,2 %) verhältnismäßig moderat ausfiel. Im Bereich Industrial Systems stellt sich die Situation demgegenüber uneinheitlich dar. Während das Produktsegment Welding Consumables eine stabile Ergebnisentwicklung aufweist, dezimierte sich das EBITDA in den Segmenten Wire Technology (Draht) und Tubulars (Nahtlosrohre) signifikant.

Im unmittelbaren Quartalsvergleich ergibt sich ein ähnliches Bild, das die Auswirkungen der nachlassenden Industrieaktivitäten in Europa auf den Geschäftsbereich Industrial Systems verdeutlicht. Sowohl auf der Umsatz- wie der Ergebnisseite stellt sich die unterjährige Entwicklung in jenen Segmenten weiter rückläufig dar, die der generellen Konjunkturentwicklung ausgesetzt sind. Hinzu kommt die saisonal reduzierte Nachfrage im Sommerquartal. Der Bereich Railway Systems weist vom 1. auf das 2. Quartal 2019/20 bei beiden Kennziffern hingegen eine leicht positive Tendenz aus. Auf Ebene der Division ergibt sich somit im 2. Quartal 2019/20 ein Umsatzniveau in Höhe von 758,7 Mio. EUR, das um 2,6 % unter dem Vorquartal (778,8 Mio. EUR) liegt. Beim EBITDA fiel die Verringerung um 8,6 % von 90,0 Mio. EUR (Marge 11,6 %) auf 82,3 Mio. EUR (Marge 10,8 %) etwas markanter aus.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer bei kompletten Bahninfrastruktursystemen sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
52.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2018/19

€ 13,6 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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