MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF
Die Metal Engineering Division präsentierte sich im 1. Halbjahr 2024/25 zufriedenstellend. Der Geschäftsbereich Railway Systems konnte dank seiner Position als weltweit führender Anbieter von Systemlösungen für Bahninfrastruktur den positiven Trend fortsetzen. Der Geschäftsbereich Industrial Systems entwickelte sich hingegen unterschiedlich: Während die reduzierte Nachfrage in der Öl- und Gasindustrie zu einer Abschwächung des Produktsegments Tubulars (Nahtlosrohre) führte und sich im Bereich Wire die allgemeine Konjunkturschwäche widerspiegelte, entwickelte sich das Segment Welding (Schweißtechnik) vor allem aufgrund seiner weltweiten Geschäftstätigkeit stabil auf gutem Niveau.
Das gute Marktumfeld im Geschäftsbereich Railway Systems war im europäischen Kernmarkt und in den internationalen Märkten weiterhin von hohen Investitionen in das Streckennetz getragen. Wie im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 waren die Kapazitäten der Schienenproduktion am Standort Donawitz, Österreich, voll ausgelastet. Im Produktsegment Turnout Systems (Weichensysteme) entwickelten sich die Märkte im europäischen Zentralraum und in Großbritannien sehr erfreulich. In Nordamerika zeigte der Schwerlastbereich (Class 1) zwar eine leicht rückläufige Tendenz, eine zufriedenstellende Auftragssituation sorgte jedoch für gute Absatzzahlen im Personenverkehr (Transit). Auch am südamerikanischen Markt hielt die positive Nachfrage von Seiten der Gütertransporteisenbahnen in der Berichtsperiode an. Weiterhin solide entwickelte sich Südafrika, zudem konnte nach Eingang erster Aufträge die Belieferung der Bahn aus dem neuen Werk in Ägypten gestartet werden. Eine unverändert gute Nachfrage ließ sich in Australien erkennen, der Geschäftsverlauf in Indien gestaltete sich ebenso stabil. Weniger Neuprojekte prägten den Hochgeschwindigkeitsbereich in China, wo sich das Geschäft im 1. Halbjahr 2024/25 zunehmend auf Erhaltungsinvestitionen in das Schienenstreckennetz verlagerte. Dies führte zu einer insgesamt stabilen Entwicklung der chinesischen Standorte von voestalpine Turnout Systems. Die Schienenschweißwerke und der Logistikservicebereich waren im Berichtszeitraum sehr gut ausgelastet, das Produktsegment Signaling (Signaltechnik) entwickelte sich solide. Das aus Synergiegründen zusammengeführte Produktsegment aus Antriebs- und Verschlusssystemen für Weichen sowie den Diagnosesystemen und Gefahrmeldeanlagen startete im 2. Quartal 2024/25 seine Tätigkeit.
Im Geschäftsbereich Industrial Systems entwickelte sich das Produktsegment Welding stabil auf gutem Niveau und konnte durch seine globale Aufstellung einzelne regionale Marktschwächen ausgleichen. Während sich Europa und Nordamerika leicht abkühlten, ließ sich vor allem in China eine sehr gute Nachfrage in den Bereichen Spezialschiffbau und Energie erkennen. Durch die Akquisition und Integration des italienischen Premium-Schweißdrahtherstellers Italfil S.p.A. wurde die Strategie zum Vollsortimentsanbieter erfolgreich finalisiert. Das Produktsegment Wire Technology (Draht) befand sich im 1. Halbjahr 2024/25 in den Sektoren Automobil, Bau und Maschinenbau weiterhin in einem herausfordernden Umfeld, während Nischensegmente wie Profildraht für den Öl- und Gasbereich eine sehr gute Buchungslage zeigten. Im Produktsegment Tubulars (Nahtlosrohre) schwächte sich die zuvor sehr starke Nachfrage bei OCTG-Rohren durch rückläufige Öl- und Gas-Explorationsaktivitäten insbesondere in Nordamerika zunehmend ab. Der Bereich Industrial Pipes entwickelte sich stabil.
Die Projektumsetzung zur CO2-reduzierten Stahlproduktion verlief im 1. Halbjahr 2024/25 nach Plan. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 erfolgten die Vorbereitungsarbeiten und die Vergabe für den Anlagenbau des Elektrolichtbogenofens. Im aktuellen Berichtszeitraum wurde das Baufeld für die Energieversorgung an APG (Austrian Power Grid) übergeben und die Fundamentierungsarbeiten für die Kernaggregatsbereiche wurden umfassend fortgesetzt.
FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Mio. EUR |
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1 Q |
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2 Q |
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1 H |
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2023/24 |
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2024/25 |
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2023/24 |
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2024/25 |
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2023/24 |
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2024/25 |
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Veränderung in % |
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01.04.– |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.07.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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Umsatzerlöse |
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1.144,4 |
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1.086,4 |
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1.070,3 |
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1.095,0 |
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2.214,7 |
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2.181,4 |
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–1,5 |
EBITDA |
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182,3 |
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132,0 |
|
133,0 |
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120,6 |
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315,3 |
|
252,6 |
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–19,9 |
EBITDA-Marge |
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15,9 % |
|
12,1 % |
|
12,4 % |
|
11,0 % |
|
14,2 % |
|
11,6 % |
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EBIT |
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138,0 |
|
86,5 |
|
85,0 |
|
74,1 |
|
223,0 |
|
160,6 |
|
–28,0 |
EBIT-Marge |
|
12,1 % |
|
8,0 % |
|
7,9 % |
|
6,8 % |
|
10,1 % |
|
7,4 % |
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Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode |
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14.145 |
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14.696 |
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14.247 |
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14.977 |
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14.247 |
|
14.977 |
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5,1 |
Eine relativ stabile Entwicklung zeigte die Metal Engineering Division bei den Umsatzerlösen im Halbjahresvergleich. Diese sind nur geringfügig um 1,5 % von 2.214,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 2.181,4 Mio. EUR im Berichtszeitraum zurückgegangen. Ein etwas niedrigeres Preis- und Mengenniveau bei Draht- und Nahtlosrohrprodukten wurde durch ein zuwachsendes Geschäftsvolumen bei Produkten für die Bahninfrastruktur kompensiert. Nach den Rekordwerten im Vorjahr entwickelten sich die Ergebniszahlen im 1. Halbjahr 2024/25 wieder etwas moderater. Das EBITDA der Metal Engineering Division kam bei 252,6 Mio. EUR und einer Marge von 11,6 % zu liegen. Das bedeutet ein Minus von 19,9 % gegenüber dem Vorjahreswert von 315,3 Mio. EUR (Marge 14,2 %). Zurückzuführen ist der Rückgang auf ein gemäßigteres Ergebnisniveau im Produktsegment Tubulars (Nahtlosrohre). Das EBIT erreichte im 1. Halbjahr 2024/25 einen Wert von 160,6 Mio. EUR (Marge 7,4 %), das ist eine Verringerung um 28,0 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2023/24 (223,0 Mio. EUR, Marge 10,1 %).
Beim direkten Quartalsvergleich vom 1. auf das 2. Quartal 2024/25 konnte die Metal Engineering Division ihre Umsatzerlöse um 0,8 % von 1.086,4 Mio. EUR auf 1.095,0 Mio. EUR anheben. Verantwortlich dafür war das gute Absatzniveau bei Schienen und Weichensystemen. Das EBITDA liegt im 2. Quartal mit 120,6 Mio. EUR (Marge 11,0 %) um 8,6 % unter dem Wert des 1. Quartals (132,0 Mio. EUR, Marge 12,1 %). Einen Rückgang beim EBITDA weist der Geschäftsbereich Industrial Systems infolge saisonal bedingt geringerer Liefermengen bei Nahtlosrohen auf. Beim EBIT verzeichnete die Metal Engineering Division eine Verminderung um 14,3 % von 86,5 Mio. EUR im 1. Quartal auf 74,1 Mio. EUR im 2. Quartal 2024/25. Entsprechend schwächte sich die EBIT-Marge von 8,0 % auf 6,8 % ab.
Mit 30. September 2024 lag die Zahl der Beschäftigten (FTE) in der Metal Engineering Division mit 14.977 Mitarbeiter:innen um 5,1 % über dem Vorjahreswert von 14.247.