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Metal Forming Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Das wirtschaftliche Umfeld der Metal Forming Division hat sich im wichtigsten Kundensegment Automotive nach einer soliden Entwicklung noch zu Geschäftsjahresbeginn über den Sommer eingetrübt. Bedingt durch die Einführung des neuen Abgastestverfahrens WLTP kam es in Europa im Vorfeld teilweise zu Vorzieheffekten in der Produktion und in der Folge zu verlängerten Werksferien bzw. darüber hinaus auch zu temporären Produktionsstillständen. Aufgrund des neuen Überprüfungsverfahrens, das für Neuwagen spätestens bis zum 1. September 2018 eine Neutypisierung erforderlich machte, haben zahlreiche europäische Autohersteller nicht nur ihre Angebotspalette eingeschränkt, sondern insgesamt auch die Produktion gedrosselt. Damit blieben die Abrufe der wichtigsten Kunden im Geschäftsbereich Automotive Components im 2. Geschäftsquartal 2018/19 deutlich hinter den Vorquartalen zurück. Diese Entwicklung ist auch aus den Zulassungsstatistiken ersichtlich, die im Juli und August noch hohe Werte aufweisen, während im September die Neuzulassungen extrem niedrig ausfielen.

Demzufolge waren die europäischen Standorte des Geschäftsbereichs Automotive Components in den Sommermonaten 2018 im Vorjahresvergleich durch eine merkbar niedrigere Auslastung gekennzeichnet. Entgegengesetzt verlief die Entwicklung am Standort Cartersville, USA, wo nicht zuletzt der Nachfragedruck zu erhöhten Anlaufkosten an den Neuanlagen führte, die sich im aktuellen Geschäftsjahr in deutlich über Plan liegenden Hochlaufaufwendungen niederschlagen werden. Weitestgehend problemlos verlaufen hingegen die Inbetriebnahmen der neuen Anlagen in China und Südafrika.

Der Geschäftsbereich Tubes & Sections war in den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres durch ein insgesamt gesehen durchschnittliches Marktumfeld gekennzeichnet. In Kontinentaleuropa profitierte der Bereich durch ein solides Nachfrageniveau in der Nutzfahrzeugindustrie, aber auch in der Maschinenbau- und Bauindustrie. In Großbritannien wurden hingegen die Auswirkungen des negativen Brexit-Votums zunehmend spürbar. Entgegen den positiven Konjunkturdaten in den USA zeigten sich die Auftragseingänge bei Spezialrohren und -profilen volatil und nur auf einem relativ mäßigen Niveau. In Brasilien stellte sich das konjunkturelle Umfeld zwar verbessert dar, eine Erholung auf breiter Front ist allerdings erst nach den Präsidentenwahlen zu erwarten.

Die Überhitzungstendenzen des Vorjahres im Geschäftsbereich Precision Strip sind in den ersten zwei Quartalen 2018/19 in ein solides Bestellverhalten der Kunden übergegangen. In regionaler Hinsicht hat die Nachfrage in China etwas an Fahrt verloren, auch in Europa hat das Orderverhalten vor allem im wichtigen Segment Sägeindustrie etwas an Dynamik eingebüßt.

Der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions zeichnete sich auch im 1. Halbjahr 2018/19 durch eine unverändert starke Performance aus. Der anhaltende Trend zum Kauf von Waren über das Internet hat sich zu einem starken Treiber der Nachfrage nach effizienten Lagersystemen entwickelt. Damit ist die Vollauslastung der Produktionskapazitäten in diesem Bereich bereits bis über das Geschäftsjahresende hinaus gut abgesichert.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Quartalsentwicklung der Metal Forming Division

Mio. EUR

 

1 Q

 

2 Q

 

1 H

 

 

 

 

2017/18

 

2018/19

 

2017/18

 

2018/19

 

2017/18

 

2018/19

 

Verän­derung

 

 

01.04.–30.06.2017

 

01.04.–30.06.2018

 

01.07.–30.09.2017

 

01.07.–30.09.2018

 

01.04.–30.09.2017

 

01.04.–30.09.2018

 

in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

672,7

 

748,0

 

648,9

 

697,1

 

1.321,6

 

1.445,1

 

9,3

EBITDA

 

88,6

 

84,4

 

75,1

 

68,2

 

163,7

 

152,6

 

–6,8

EBITDA-Marge

 

13,2 %

 

11,3 %

 

11,6 %

 

9,8 %

 

12,4 %

 

10,6 %

 

 

EBIT

 

61,3

 

55,7

 

47,4

 

38,7

 

108,7

 

94,4

 

–13,2

EBIT-Marge

 

9,1 %

 

7,5 %

 

7,3 %

 

5,6 %

 

8,2 %

 

6,5 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)

 

11.300

 

11.938

 

11.498

 

12.052

 

11.498

 

12.052

 

4,8

Die Umsatzerlöse der Metal Forming Division legten im 1. Halbjahr 2018/19 mit 1.445,1 Mio. EUR gegenüber den 1.321,6 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2017/18 um 9,3 % zu. Dies ist einerseits auf die Weitergabe gestiegener Vormaterialpreise, andererseits aber auch auf die anhaltende Expansion der internationalen Aktivitäten insbesondere im Geschäftsbereich Automotive Components zurückzuführen. Die Performance auf der Ergebnisseite hinkt der positiven Umsatzentwicklung allerdings nach. So verringerte sich das operative Ergebnis (EBITDA) in den ersten sechs Monaten 2018/19 um 6,8 % auf 152,6 Mio. EUR (Marge 10,6 %), nachdem es im Vorjahr noch bei 163,7 Mio. EUR (Marge 12,4 %) lag. Die Einbußen sind vor allem auf die bereits erwähnten Hochlaufkosten bei Neuanlagen des Automotive-Bereiches in Nordamerika sowie die im Vergleich zum Vorjahr auch etwas schwächere Performance des Geschäftsbereiches Tubes & Sections zurückzuführen. Durch einen 13,2%igen Rückgang des Betriebsergebnisses (EBIT) von 108,7 Mio. EUR im Vorjahr auf aktuell 94,4 Mio. EUR verringerte sich auch die EBIT-Marge von 8,2 % auf 6,5 %.

Im direkten Vergleich von 1. und 2. Quartal 2018/19 kam es im 2. Quartal aufgrund der traditionell geringeren Nachfrage im Sommer, aber auch infolge der konjunkturellen Abschwächung im Automobilsektor zu einem Rückgang sowohl auf der Umsatz- als auch der Ergebnisseite. So liegen die Umsatzerlöse mit 697,1 Mio. EUR im 2. Quartal 2018/19 um 6,8 % hinter dem Vorquartal (748,0 Mio. EUR) zurück. In ergebnismäßiger Hinsicht fiel der Rückgang deutlicher aus, er ist überwiegend auf den Bereich Automotive Components zurückzuführen, da neben der verminderten Nachfrage der europäischen Autoindustrie zusätzlich erhöhte Anlaufkosten vor allem beim Werk in Cartersville, USA, zu Buche schlugen. Weiters belastete im 2. Quartal 2018/19 ein negativer Einmaleffekt von 0,7 Mio. EUR aufgrund der Anpassung der Jubiläumsgeldrückstellung die Ergebnisentwicklung (Details dazu im Anhang). Vor diesem Hintergrund wies die Metal Forming Division im 2. Quartal ein um 19,2 % schwächeres EBITDA aus. Im Einzelnen verringerte es sich von 84,4 Mio. EUR (Marge 11,3 %) im 1. Quartal auf 68,2 Mio. EUR (Marge 9,8 %) im 2. Quartal 2018/19. Das EBIT verminderte sich vom 1. Quartal auf das 2. Quartal 2018/19 um 30,5 % von 55,7 Mio. EUR (Marge 7,5 %) auf 38,7 Mio. EUR (Marge 5,6 %).

Zum 30. September 2018 lag die Beschäftigtenzahl in der Metal Forming Division mit 12.052 Mitarbeitern (FTE) um 4,8 % über dem Wert des Vorjahres (11.498). Die Zunahme ist primär auf den internationalen Ausbau der Automotive-Aktivitäten zurückzuführen. Im Vergleich zum Mitarbeiterstand zu Geschäftsjahresende 2017/18 (12.003) erhöhte sich der Mitarbeiterstand nur geringfügig um 0,4 %.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
51.600 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2017/18

€ 13 Mrd.

Umsatz

€ 2 Mrd.

EBITDA

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