Die 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2015/16 war für den voestalpine-Konzern zunächst durch eine relativ stabile Entwicklung auf durchaus zufriedenstellendem Niveau geprägt. Im Verlauf des Sommers machte sich dann allerdings zunehmend die weltweite Marktschwäche im Bereich Energie, insbesondere bei Öl und Gas, bemerkbar. Begleitet wurde die Entwicklung von einem massiven generellen Verfall der Stahlpreise auf den europäischen Spotmärkten. Ursache dafür waren zum einen die seit Jahren anhaltende Schwäche des europäischen Bausektors als Hauptabnehmer der Stahlindustrie, zum anderen – und vor allem – aber massiv zunehmende Importe von Stahl-Commodities aus China bei gleichzeitigen erheblichen Überkapazitäten in Europa.
Die voestalpine war bisher durch die Konzentration auf Premiumprodukte sowohl im Energie- als auch im Stahlbereich von diesen Entwicklungen nur am Rande betroffen und konnte sie durch Forcierung anderer Industriesegmente und Wirtschaftsregionen weitestgehend kompensieren. Dies wird aufgrund der seit Ende des Sommers weiter verschärften Konjunktursituation in beiden Industriesektoren in der 2. Hälfte des Geschäftsjahres trotz eines leichten gesamtkonjunkturellen Aufwärtstrends in Europa und einer weitgehend stabilen Entwicklung in Nordamerika wesentlich schwieriger werden, da aus den übrigen Weltregionen keine nennenswerte Nachfrageunterstützung zu erwarten ist.
Aus heutiger Sicht zeichnet sich vor diesem Hintergrund daher für das 3. und 4. Quartal des laufenden Geschäftsjahres eine gegenüber der 1. Jahreshälfte schwächere Ergebnisentwicklung ab. Im Einzelnen sind operatives Ergebnis (EBITDA) und Betriebsergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr unter Einbeziehung der außerordentlichen Effekte bzw. von Konsolidierungsveränderungen zwar unverändert über den Werten des Vorjahres zu erwarten, die bereinigten Ergebnisse werden im Hinblick auf das zuletzt zunehmend schwieriger gewordene Marktumfeld allerdings unter jenen des Vorjahres zu liegen kommen.
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